Thomas Müller über seine aktuelle Rolle beim FCB: Der Trend macht mich nicht glücklich
Seit dem vergangenen Wochenende gibt es viel Aufregung rund um Thomas Müller. Der 30-jährige Angreifer hat seinen einstigen Stammplatz beim FC Bayern verloren und muss sich derzeit mit einer Rolle als Edeljoker zufrieden geben. Im Interview mit dem kicker äußerte sich Müller nun erstmals öffentlich über seine aktuelle Situation und deutete dabei an, dass er sich durchaus Gedanken macht über seine Zukunft beim deutschen Rekordmeister.
Während seine Mannschaftskollegen Joshua Kimmich, Niklas Süle & Co. diese Woche bei der deutschen Nationalmannschaft im Einsatz sind, trainiert Thomas Mülller mit den restlichen Nicht-Nationalspielern an der Säbener Straße. Vor einem Jahr war Müller selbst noch gesetzt im DFB-Team und ein wichtiger Bestandteil beim FC Bayern. Anfang des Jahres folgte dann die (überraschende) Ausbootung von Bundestrainer Joachim Löw und auch unter Niko Kovac läuft es in der neuen Saison bis dato alles andere als optimal für Müller.
Seit dem vergangenen Samstag machen Gerüchte die Runde, dass der Ur-Bayer mit seiner Rolle beim FCB unzufrieden sei. Ein Wechsel im Winter soll Medienberichten zufolge ebenfalls ein Thema für den Offensivspieler sein. Im Interview mit dem kicker hat sich Müller nun selbst zu seiner aktuellen Lage geäußert und dabei durchaus interessante Aussagen getätigt.
Vieraugengespräch zwischen Müller und Kovac: Ich bin nicht so empfindlich
In den vergangenen fünf Spielen hat Thomas Müller gerade einmal 67 Minuten für den FC Bayern bestritten. Der Publikumsliebling kommt derzeit nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus. Die aktuelle Entwicklung geht nicht spurlos an Müller vorbei, wie dieser nun verriet: “In den vergangenen fünf Spielen war ein Trend zu erkennen, der mich nicht glücklich macht.” Eigenen Aussagen zufolge sieht Müller sich nach wie vor in der Lage dem Team zu helfen: “Ich bin gerade erst 30 Jahre alt geworden, topfit und hungrig auf Erfolge – mit dem Verein, aber auch persönlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich dem Team mit meinen Fähigkeiten auf dem Platz weiterhelfen kann.”
Nach dem Hoffenheim-Spiel gab es ein Vieraugengespräch zwischen Müller und Kovac, dabei wurde laut Müller unter anderem auch der “Notnagel”-Satz des FCB-Coach thematisiert: “Als ich nach dem Spiel mit der Aussage konfrontiert wurde, war ich natürlich überrascht. Aber ich bin bei so etwas nicht so empfindlich. Es gab mit dem Trainer bereits ein Vieraugengespräch. Damit ist die Geschichte für mich ausgeräumt.”
Thomas Müller über seine Rolle als Ergänzungsspieler: Dann muss ich mir Gedanken machen
Für Müller kommt die Degradierung zum Ersatzspieler überraschend: “Nachdem ich mich im Frühjahr auf der 10er-Position erfolgreich festspielen konnte und wir nach einer furiosen Aufholjagd noch das Double holten, habe ich diese Entwicklung so nicht erwartet.” Laut dem ehemaligen deutschen Nationalspieler hat sich die Situation durch die Verpflichtung von Philippe Coutinho nochmals verschärft, dies sei aber nicht das Kern-Problem: “Natürlich hat es die Konkurrenzsituation auf meiner Paradeposition verschärft, aber das ist auch gar nicht das Problem. Darum geht es gar nicht. Ein Trainer muss vor jedem Spiel schwierige Entscheidungen treffen.”
Müller im Interview: “Der Trend macht mich nicht glücklich” #BL https://t.co/9AHLlgjDKe
— kicker | Bundesliga (@kicker_bl_li) October 9, 2019
Den Kopf in den Sand stecken wird Müller jedoch nicht: “Jetzt geht es darum, den Fokus wieder voll auf das Sportliche zu legen. Was den Konkurrenzkampf betrifft, werde ich nicht lockerlassen und im Training und bei den Spielen weiterhin alles geben.”
Der 30-jährige deutete aber auch an, dass er die aktuelle Entwicklung genau verfolgen wird. Eine Wechsel schloss Müller dabei nicht kategorisch aus: “Die Medien haben in den letzten Tagen wild spekuliert. Daran werde ich mich nicht beteiligen. Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen. Mehr gibt’s von meiner Seite dazu nicht zu sagen.”