Welche Folgen hat die Süle-Verletzung für den FC Bayern?
Der Kreuzbandriss von Niklas Süle ist eine echte Hiobsbotschaft für den FC Bayern. Der 24-jährige Innenverteidiger war unter Niko Kovac absoluter Stammspieler und Leistungsträger. Wie schwer der Ausfall des deutschen Nationalspielers wiegt, wird man vermutlich erst in den kommenden Wochen und Monaten wirklich sehen und spüren. Wir haben uns etwas näher mit den (potenziellen) Folgen der Süle-Verletzung beschäftigt..
Das Verletzungspech hat mal wieder eiskalt zugeschlagen beim FC Bayern. Der Kreuzbandriss von Niklas Süle ist ein herber Rückschlag für den deutschen Rekordmeister. Süle wird dem FCB zwischen 6-7 Monaten fehlen. Selbst wenn der Heilungsverlauf ideal verläuft, wird Süle nicht vor April/Mai 2020 wieder auf den Platz zurückkehren, was faktisch das Saison-Aus für den Innenverteidiger bedeutet.
Die Verantwortlichen in München, allen voran FCB-Coach Niko Kovac, machen sich derzeit sicherlich Gedanken welche Folgen die Süle-Verletzung für die Münchner hat und wie man damit am besten umgehen kann. Wir haben diese nachfolgend etwas näher beleuchtet.
Jerome Boateng wird den FCB im Winter (definitiv) nicht verlassen
In den vergangenen Wochen und Monaten gab es immer wieder Gerüchte über einen möglichen Abschied von Jerome Boateng. Ende August stand der 31-jährige kurz vor einem Wechsel zu Juventus Turin, der Transfer platzte jedoch in aller letzter Sekunde.
Durch den jüngsten Beraterwechsel von Boateng kursierten zuletzt erneut Meldungen über einen möglichen Wechsel im Winter. Nach der Süle-Verletzung dürfte dies, zumindest für die Bayern, keine Option mehr sein. Boateng ist neben Lucas Hernandez und Benjamin Pavard einer von drei etatmäßigen Innenverteidigern im Kader des FCB. Der ehemalige deutsche Nationalspieler verfügt über deutlich mehr Erfahrung als die beiden Franzosen und hat gerade zu Saisonbeginn gezeigt, dass er nach wie vor in der Lage ist Top-Leistungen abzurufen.
Vertraglich ist Boateng noch bis 2021 an die Münchner gebunden, so dass es keinen Grund gibt diesen im Winter vorzeitig ziehen zu lassen. Der Innenverteidiger wird in den kommenden Wochen deutlich mehr Einsatzzeiten erhalten als geplant und hat nun die Chance zu beweisen, dass er immer noch ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist.
Kovac verliert in der Defensive an Flexibilität
Es wird spannend zu sehen auf welches Innenverteidiger-Duo Niko Kovac in den kommenden Spielen setzen wird. Während Niklas Süle gesetzt war, wechselte Kovac dessen Partner munter durch. Mal durfte Pavard ran, mal Hernandez und mal Boateng. Diesen Luxus wird Kovac für den Rest der Saison nicht mehr haben. Pavard und Hernandez agierten in dieser Saison auch immer wieder als Außenverteidiger, meistens dann wenn Joshua Kimmich ins defensive Mittelfeld rückte und/oder David Alaba verletzungsbedingt ausfiel. Diese Flexibilität ist grundsätzlich nach wie vor vorhanden, dennoch kann Kovac auf Ausfälle in der Defensive nicht mehr so einfach kompensieren wie bis dato, vor allem wenn es zu weitern personellen Ausfällen in der Abwehr kommen sollte.
Süle fehlt als Stabilisator
Das vermeintlich größte Problem ist sicherlich die Tatsache, dass mit Niklas Süle der konstanteste FCB-Abwehrspieler monatelang ausfällt. Der 24-jährige gehörte in der abgelaufenen Saison zu den besten fünf Innenverteidigern in der Bundesliga. Vor allem in Luft ist der 1,92 Meter große Abwehrhüne eine “Macht”. Auch wenn Hernandez und Pavard zweifelsfrei ihre Qualitäten haben, wirklich konstant haben sich bisher beide nicht präsentiert. Auch Jerome Boateng ist bekannt dafür sich immer wieder (fatale) Aussetzer zu erlauben. Vor allem in engen Spielen, z.B. in der K.o.-Phase der UEFA Champions League, können solche Fehler schnell das Aus bedeuten.