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4 Gründe für den Personalengpass in Bayerns Defensive

Niklas Süle
Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Zwei Hiobsbotschaften ereilten den FC Bayern München nach den letzten beiden Partien. Beide betrafen Innenverteidiger. Nach dem sowieso schon enttäuschenden 2:2 gegen den FC Augsburg schockte die Gewissheit, dass sich Niklas Süle das Kreuzband gerissen hatte, Bayern-Verantwortliche und Fans. Und beim engen 3:2 über Olympiakos Piräus zog sich Lucas Hernandez einen Teilriss des Innenbandes am rechten Sprunggelenk zu. Dass es nun in der Defensive beim FC Bayern eng wird, hat diverse Gründe.



Grund 1: Das grassierende Verletzungspech

Zu aller erst ist natürlich das große Verletzungspech zu nennen und zu hoffen, dass sich Niklas Süle und Lucas Hernandez vollständig und möglichst schnell erholen und wieder fit auf den Platz zurückkehren können. Beide Verletzungen resultierten nicht aus bösartigen, überharten Foulspielen eines Gegenspielers. Sondern ganz im Gegenteil. Die Münchner Verteidiger verletzten sich bei recht normalen Klärungsversuchen so schwer – umso bitterer, da es keine außergewöhnlichen oder riskanten Aktionen waren, sondern “Verteidigeralltag” der ihnen zum Verhängnis wurde.

Grund 2: Gefährliche Transferpolitik in der Defensive

Doch nüchtern betrachtet verliert der FC Bayern aktuell zwei Verteidiger. Natürlich trifft es ausgerechnet die auserkorene Stütze (Süle) und den teuersten Bundesligazugang der Geschichte (Hernandez). Doch dass der verletzungsbedingte Ausfall auch in der Breite ein Problem in der Abwehr darstellt, ist zu einem gewissen Teil ein hausgemachtes Problem. Zumal Hernandez mitten in einer langwierigen Verletzung verpflichtet wurde und auch Niklas Süle in seiner noch nicht allzu langen Karriere bereits schon einmal einen Kreuzbandriss hinnehmen musste.

Umso verwunderlicher also, dass beispielsweise Mats Hummels im Sommer an den direkten Konkurrenten Borussia Dortmund ziehen gelassen wurde. Mit dem polyvalenten Verteidiger Pavard, der eigentlich rechts hinten eingeplant war, und dem schon aussortierten Jerome Boateng stehen dem FC Bayern nur noch zwei weitere Innenverteidiger zur Verfügung. Links steht insgesamt nur ein Verteidiger in Person von David Alaba im Kader, Rechtsverteidiger Joshua Kimmich soll im Mittelfeld zum Einsatz kommen. Im Sommer war klar, dass in der Verteidigung nicht viel passieren darf. Dieses Risiko rächt sich nun.

Grund 3: Zu wenig Durchlässigkeit aus der Jugendmannschaft

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In dieser extrem angespannten Personalsituation könnte nun Lars Lukas Mai endlich einmal wieder eine Chance erhalten, sich bei der ersten Mannschaft unter Beweis zu stellen. Doch warum ist das nicht schon früher passiert? Nach anstrengenden Champions League Reisen oder, genau umgekehrt, gegen deutlich unterlegene internationale Gegner in der Champions League Gruppenphase. In solchen Partien hätte Mai näher an die Profimannschaft herangeführt werden und etwas Spielpraxis sammeln können.

In der Reservemannschaft der Münchner ist der 19-Jährige gesetzte Stammkraft. Immerhin. Denn neben Mai drängen zumindest defensiv aus der zweiten Mannschaft keine Talente ins Profiteam nach. Hätten die Münchner schon früher mehr Nachwuchskräfte in personell dünn besetzten Mannschaftsteilen an die erste Mannschaft gewöhnt, wären sie eher in der Lage in solchen Notsituationen in die Bresche zu springen.

Grund 4: Wo spielt Martinez?

In die Bresche springen kann auch Javi Martinez in der Innenverteidigung. Gegen Olympiakos Piräus wie gegen den FC Augsburg wurde der Spanier aber im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Ganz nach der Forderung Uli Hoeneß’. Ein switchen zwischen den Positionen wird dem 31-Jährigen wenig Sicherheit geben, gerade nachdem er lange gar kein Faktor in der ersten Elf der Münchner war. Ist Martinez nun mittelfristig für das Mittelfeld eingeplant, fehlt eine weitere Option in der Abwehrzentrale.

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