Warum Guardiolas “falsche Neun” bei den Bayern nicht funktionierte
Bayerns ehemaliger Trainer Pep Guardiola (48) gilt als Erfinder der so genannten “falschen Neun”. Nun erzählte er in einem Interview mit “Radio Catalunya”, dass ihm beim FC Bayern München dafür die Spielertypen fehlten.
Als “falsche Neun” wird ein Mittelstürmer bezeichnet, der sich immer wieder nach hinten zurückfallen lässt. So kann er Lücken in die Abwehr reißen, wenn diese ihm folgt. Außerdem kann so eine bessere Verbindung zwischen Mittelfeld und Sturm hergestellt werden.
Pep Guardiola erfand diese Position im Jahr 2009, als er Lionel Messi beim Clasico gegen Real Madrid als “falsche Neun” aufbot. Guardiolas FC Barcelona gewann mit 6:2. Messi erspielte sich immer wieder Räume und legte seinen Sturmkollegen Samuel Eto’o und Thierry Henry mustergültig auf. “Es war der Tag, an dem die Position der falschen Neun erfunden wurde”, so Henry Jahre später. Messi erzielte zwei Tore auch selbst.
Beim FC Bayern München (2013 bis 2016) konnte Pep Guardiola diese Taktik jedoch kaum umsetzen, wie er bei “Radio Catalunya” verriet: “Ich habe es auch bei Bayern München versucht, aber es gab keinen Spieler, der drei Spieler ausdribbeln und dann treffen konnte.”
Robben, Ribéry, Lewandowski – waren Bayern-Stars nicht gut genug?
Diese Aussage dürfte durchaus überraschen. Beim FC Bayern München hatte Guardiola immerhin Stars wie Arjen Robben, Franck Ribéry, Thomas Müller, Mario Götze, Mario Mandzukic und später auch Robert Lewandowski zur Verfügung. Dennoch konnte er laut eigener Aussage seine Wunschtaktik nie komplett durchziehen.
In seinen drei Jahren an der Säbener Straße gewann Guardiola mit dem FC Bayern drei Meistertitel und wurde zwei Mal DFB-Pokal-Sieger. Hinzu kamen die FIFA-Klubweltmeisterschaft und der UEFA Supercup. Der Titel in der UEFA Champions League blieb den Bayern unter Guardiola allerdings verwährt. Der FCB gewann zuletzt 2013 unter Jupp Heynckes die begehrte Trophäe in der “Königsklasse”. Seit 1. Juli 2016 ist Guardiola bei Manchester City unter Vertrag. Auch mit den “Citizens” konnte den Titel in der Champions League noch nicht einfahren.