Wer tritt die Nachfolge von Niko Kovac beim FC Bayern an?
Nach der Entlassung von Niko Kovac beschäftigt Fans und Medien zwangsläufig die Frage, wer die Nachfolge des 48-jährigen Kroaten beim deutschen Rekordmeister antreten wird. Potenzielle Kandidaten gibt es viele, wer am Ende das Rennen machen wird ist derzeit aber vollkommen offen.
Am kommenden Mittwoch wird Hansi Flick, nach knapp 14 Jahren, sein Comeback als Cheftrainer im Profi-Fussball feiern. Die Interimslösung für den entlassenen Niko Kovac war zuletzt 2005 bei der TSG Hoffenheim in dieser Rolle aktiv. Mit dem Champions League-Heimspiel gegen Olympiakos Piräus wird Flick als 59. Trainer in die Geschichte des FC Bayern eingehen. Wenige Tage später steht bereits das Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund auf dem Plan.
Wie lange Hansi Flick auf der bayerischen Trainerbank das Sagen haben wird ist derzeit offen. Der 54-jährige wird, stand heute, so lange aushelfen, bis die Verantwortlichen einen langfristigen Nachfolger für Niko Kovac gefunden haben. Unter Umständen könnte dies bis zum Ende der Saison andauern. Die Auswahl an potenziellen Trainern ist zwar groß, doch nicht alle sind im Winter zwangsläufig zu haben. Wir haben uns etwas näher mit vier Kandidaten beschäftigt.
Erik ten Hag: Der Rummenigge-Favorit
Der Name Erik ten Hag “geistert” schon seit Wochen in München herum. Der 49-jährige Niederländer steht aktuell bei Ajax Amsterdam unter Vertrag und hat sich dort in den vergangenen zwei Jahren zu einem absoluten Top-Trainer entwickelt. Ten Hag gewann in der Vorsaison nicht nur das Double in den Niederlanden, sondern führte Ajax auch ins CL-Halbfinale. Der Ex-Profi steht für angriffslustigen Offensivfussball.
Neben seinen (jüngsten) Erfolgen gilt ten Hag zudem als Wunschkandidat von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Zudem kennt ten Hag die Bayern bestens, zwischen 2013 bis 2015 stand dieser bereits beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag und trainierte in der Guardiola-Ära die Bayern-Amateure.
Ein weiteres Indiz welches für ten Hag spricht ist die Tatsache, dass Ajax seinem Trainer keine Steine in den Weg legen möchte, sollte dieser ein Angebot eines europäischen Top-Klubs erhalten. Marc Overmars, Sportdirektor in Amsterdam, deutete erst vor kurzem an, dass der Klub gesprächsbereit sei. Auch ten Hag liebäugelte zuletzt mit einem Engagement beim FC Bayern.
Fazit: Erik ten Hag scheint der ideale Kandidat für den FC Bayern zu sein. Aber selbst wenn Ajax grundsätzlich bereit wäre seinen Erfolgscoach ziehen zu lassen, wäre ten Hag eher ein Mann für die kommende Saison. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass man diesen im Winter (Mitten in der Saison) ziehen lässt. Zumal: Vertraglich ist ten Hag bis 2022 an Ajax gebunden, so dass die Bayern vermutlich tief in die Tasche greifen müssten.
Jose Mourinho: Welttrainer mit zweifelhaften Ruf
Seit knapp einem Jahr ist Jose Mourinho mittlerweile vereinslos. Der 56-jährige Portugiese hat in den vergangenen Jahren nahezu alles trainiert was Rang und Namen in Europa hat und das zumeist erfolgreich. Egal ob FC Porto, Inter Mailand, FC Chelsea, Real Madrid oder zuletzt Manchester United. Mourinho war bereits in allen europäischen Topligen als Trainer aktiv, lediglich die Fussball Bundesliga fehlt diesem noch auf seiner “Bucket List”. Gerüchten zufolge soll der exzentrische Fussball-Trainer bereits deutsch lernen um sich für einen Job in der Bundesliga vorzubereiten. Kurios: Zuletzt wurde Mourinho auch mit einem Engagement bei Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.
Fazit: “The Special One” und der FC Bayern? Klingt im ersten Moment nicht wirklich passend. Was dennoch für Mourinho spricht: Er wäre sofort verfügbar, kennt der Erfolgsdruck und liefert Titel. Mourinho ist jedoch nicht bekannt dafür ein Fussballromantiker a la Pep Guardiola zu sein, beim Portugiesen steht das Ergebnis im Vordergrund, egal wie dieses zustande kommt. Mourinho würde sicherlich den (internationalen) Glanz an die Säbener Straße zurückbringen, die Ruhe jedoch sicherlich nicht.
Mauricio Pochettino: Wechselt der Argentinier die Fronten?
Ein weiterer Name der in den vergangenen Tagen immer wieder mit dem FCB in Verbindung gebracht wurde ist Mauricio Pochettino. Der 47-jährige Argentinier steht aktuell beim englischen Top-Klub Tottenham Hotspur unter Vertrag und hat es geschafft mit den Spurs in die “Big Four” auf der Insel geschafft. Pochettino führte die Nordlondoner in der abgelaufenen Saison ins CL-Finale und musste sich dort nur knapp dem FC Liverpool geschlagen geben. Kurios: In dieser Saison spielen die Bayern gegen Tottenham in der Gruppenphase der Königsklasse und feierten Anfang Oktober einen historischen Auswärtssieg in London.
Pochettino wird nicht zum ersten Mal mit dem deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht. Vor allem FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic soll ein großer Fan des Südamerikaners sein, was man vergangenen Sommer beim Audi Cup gesehen hat, als sich die beiden längere Zeit unterhalten haben. Problem bei Pochettino: Vertraglich ist dieser noch bis 2023 an Tottenham gebunden.
Fazit: Ähnlich wie ten Hag ist Pochettino keine “schnelle Lösung” für den Winter. Zudem vollkommen offen ist, ob die Verantwortlichen in Tottenham ihren Coach überhaupt ziehen lassen wollen, unabhängig vom Zeitpunkt. Aktuell stecken die Spurs in einer Krise. Mit 13 Punkten aus elf Spielen belegen die Londoner nur den elften Platz in der Premier League. Es ist fraglich ob Pochettino aktuell der richtige Mann ist für den FC Bayern.
Massimiliano Allegri: Die Sofortlösung
Last but no least scheint auch Ex-Juve-Trainer Massimiliano Allegri Medienberichten zufolge ein ernsthafter Kandidat beim FC Bayern zu sein. Der 52-jährige stand zuletzt fünf Jahre beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin unter Vertrag und hat in diesem Zeitraum große Erfolg mit der alten Damen in der Serie A gefeiert. Seit dem Sommer 2019 ist Allegri vereinslos und auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Karl-Heinz Rummenigge ist bekannt dafür eine “guten Draht” nach Italien zu haben.
Die Bayern sind jedoch nicht die einzigen, die an Allegri und dessen Diensten interessiert sind. Auch Manchester United soll durchaus ein Auge auf den Erfolgstrainer geworfen zu haben.
Fazit: Allegri ist, wie Mourinho, vereinslos und wäre damit sofort verfügbar. Wie realistisch ein Engagement beim FCB ist bleibt abzuwarten. Eigenen Aussagen zufolge möchte Allegri ein Jahr Pause vom Profi-Fussball machen, bevor er sich einer neuen Herausforderung stellt. Ein weiteres Indiz, welches gegen Allegri spricht: National hat der Fussball-Fachmann alles gewonnen was es zu gewinnen gibt, einen internationalen Titel konnte er bis dato aber noch nicht gewinnen. Zudem war Allegri bisher noch nie im Ausland als Trainer aktiv.