Abteilung Attacke light: Herbert Hainer mit Kampfansage
Der neue Bayern-Präsident Herbert Hainer (65) hat sich klar zur Bundesliga bekannt. In einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” lehnte er Pläne zur Gründung einer europäischen Superliga ab. Außerdem lobte der neue Bayern-Chef die UEFA Champions League.
Herbert Hainer sieht seinen FC Bayern München fest in der deutschen Bundesliga verankert. “Wir stehen zur Bundesliga! Ohne Wenn und Aber”, so der neue Präsident des FC Bayern München in der “Süddeutschen Zeitung”. “Gleichzeitig wollen wir natürlich international Erfolg haben, aber dafür gibt es ja die Champions League, die eine Erfolgsgeschichte ist, wie ich finde, mit einem schlüssigen Format”, so der ehemalige Chef des Sportartikel-Herstellers Adidas. Die Bayern hätten “überhaupt kein Interesse an irgendeiner Superliga, das kann man ganz klar festhalten”. Pläne zur Gründung einer solchen Liga hatte der ehemalige Vereinschef Uli Hoeneß (67) immer wieder ins Spiel gebracht.
Hainer probierte sich außerdem vorsichtig in der Abteilung Attacke, die sein Vorgänger so gut beherrschte: “Ich glaube, die Liga weiß das eh. Aber wenn sie es noch nicht weiß, dann sagen wir es gerne noch mal: Unser Ziel ist es, wieder Deutscher Meister zu werden, und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch schaffen werden.” Derzeit haben die Bayern sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach und stehen in der Tabelle nur auf Rang sieben.
Der Vergleich mit Hoeneß: “Uli und ich haben viel gemeinsam”
“Wenn wir im Mai aber wieder hier sitzen, sieht die Tabelle anders aus”, so Herbert Hainer. “Im letzten Jahr waren wir neun Punkte zurück und haben es noch geschafft. Davon bin ich auch diesmal überzeugt. Aber in aller Bescheidenheit: So viel individuelle Qualität wie wir hat niemand im Kader, wir können jeden schlagen. Und so eine gute erste Halbzeit, wie wir sie gegen Gladbach gespielt haben, habe ich trotz der Niederlage schon lange nicht mehr gesehen.”
Verglichen mit Vorgänger Uli Hoeneß sagte Hainer: “Ich habe einen anderen Stil als Uli, und ich denke, niemand sollte ihn kopieren. Uli und ich haben viel gemeinsam, wir kommen beide aus einer Metzgerei, sehen viele Dinge ähnlich, haben oft ähnliche Instinkte. Aber in der Art zu kommunizieren sind wir unterschiedlich. Ich bin in meinem Berufsleben natürlich auch anders sozialisiert, bei einem DAX-Konzern muss man nicht so kurzfristig auf Bänderrisse, Transfers oder Schiedsrichterentscheidungen reagieren. Ich bin anders geprägt als er.”