Ist der Machtkampf zwischen Neuer und Nübel eine Phantom-Diskussion?
In den vergangenen Tagen gab es zahlreiche Diskussionen über die Verpflichtung von Alexander Nübel und dessen zukünftige Rolle beim FC Bayern. Der 23-jährige Torhüter soll langfristig Manuel Neuer als Nr. 1 im Tor des FCB ersetzen und schon ab der kommenden Saison “regelmäßige Einsatzzeiten” erhalten. Gerüchten zufolge hat sich Nübel dies sogar vertraglich zusichern lassen. Schaut man sich die Verletzungshistorie von Neuer in den vergangenen Jahren an, scheint die aktuelle Torwart-Debatte beim FC Bayern jedoch eine Phantom-Diskussion zu sein.
“Ich bin kein Statist”, mit dieser Aussage hat Manuel Neuer zuletzt deutlich gemacht, dass er auch in der kommenden Saison alle Partien bestreiten möchte, egal wie groß die Konkurrenz beim FC Bayern ist. Mit der Verpflichtung von Alexander Nübel haben sich die Verantwortlichen in München, nach Einschätzung vieler Experten und Fans, ein Eigentor geschossen und ein Problem auf einer Position geschaffen wo es überhaupt keinen Handlungsbedarf gibt.
Medienberichten zufolge hat sich Nübel vertraglich eine Mindestanzahl an Spielen zusichern lassen. Hasan Salihamidzic & Co. wollten sich zu dieser ominösen Klausel jedoch nicht äußern. Schaut man sich die verletzungsbedingten Ausfälle von Manuel Neuer in den vergangenen Jahren an, hätte es hierfür ohnehin keinen Bedarf gegeben. Nübel wird aller Voraussicht nach auch so zu seinen Einsätzen kommen.
Rein statistisch betrachtet wird Nübel beim FCB zu Spielen kommen
Anhaltende Wadenprobleme und ein Muskelfaserriss haben in der vergangenen Saison 2018/19 dazu geführt, dass Manuel Neuer 8 Spiele verletzungsbedingt verpasst hat. In der Saison 2017/18 stand Neuer aufgrund eines Mittelfußbruchs so gut wie gar nicht auf dem Platz und auch 2016/17 musste dieser wegen einer Fußverletzung 4 Spiele lang pausieren. Mit 33 Jahren gehört der mehrfache Welttorhüter nicht mehr zu den jüngsten Bayern-Profis und auch wenn Torhüter sicherlich nicht zu verletzungsanfälig sind wie Feldspieler, fallen auch diese regelmäßig aus wie die Neuer-Verletzungshistorie der vergangenen drei Jahre zeigt.
Mit Blick auf verletzungsbedingten Zwangspausen von Neuer stellt sich daher Frage inwiefern Alexander Nübel überhaupt eine vertragliche Zusicherung von Spielen benötigt und ob die komplette Neuer-Nübel-Diskussion nicht nur eine Schein-Debatte ist. Auch wenn Neuer nicht bereit sein sollte freiwillig auf Einssatzzeiten zu verzichten, wird Nübel allein durch Verletzungen zu Spielen kommen. Unter Umständen zu deutlich mehr als ggf. erwartet, wie die Saison 2017/18 gezeigt hat.