Bundesliga

Die Folgen von Corona: Bundesliga-Klubs droht ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe

Fussball Bundesliga
Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Der Corona-Virus hat deutlich weitreichendere Auswirkungen auf die Fussball Bundesliga und deren Klubs als man anfänglich dachte. Wie der “kicker “berichtet, ist vor allem der Wegfall der Zuschauereinnahmen aufgrund von Geisterspielen ein wirtschaftliches Desaster für die Vereine. Der Bundesliga droht allein deswegen ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe.



Am kommenden Wochenende wird die Fussball Bundesliga einen historischen und zugleich traurigen Moment erleben. Der 26. Spieltag in der laufenden Saison wird zum ersten “Geisterspieltag” im deutschen Oberhaus. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen rund um den zunehmenden Corona-Virus in Deutschland, wird es vermutlich nicht der letzte bleiben.

Während Fans, Medien und Experten darüber diskutieren ob Fussballspiele ohne Zuschauer überhaupt Sinn machen, dürften die Vereine im Hintergrund damit beschäftigt sein den wirtschaftlichen Schaden, welcher durch die Auswirkungen des Corona-Virus entsteht, zu minimieren. Nach Informationen des “kicker” wird dies ein äußerst schwieriges Unterfangen.

Einbruch der Zuschauereinnahmen trifft alle Klubs

Mit einem Zuschauerschnitt von 43.467 Menschen pro Spiel war die Bundesliga in der vergangenen Saison 2018/19 die meistbesuchte Sportliga der Welt. Die Zuschauer in den Stadien sind nur nicht für die Stimmung und die Unterstützung ihrer Teams verantwortlich, sondern spülen auch ordentlich Geld in die Kassen der Vereine. Nach Informationen des “kicker” machen die Zuschauereinnahmen 13 Prozent der Gesamterlöse in der Bundesliga aus, in der 2. Liga sind es 16,8 und in der 3. Liga sogar 21 Prozent.

Allein in der 1. Bundesliga werden somit rd. 530 Mio. Euro pro Saison erwirtschaftet. Sollte das Worst-Case-Szenario eintreffen und sämtliche Spiele für den Rest der Saison unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden, droht den Klubs ein Schaden von knapp 180 Mio. Euro. – allein aufgrund der wegfallenden Zuschauereinnahmen. Durch Geisterspiele gehen den Vereinen aber nicht Ticketing-Einnahmen verloren, auch das Catering und der Fan-Artikelverkauf führen zu weiteren finanziellen Einbußen. Laut Wolfsburg-Geschäftsführer Jörg Schmadtke macht dies pro Heimspiel 1 bis 2 Millionen Euro. Der BVB bezifferte diese Summe für sich auf 2,5 bis 3 Mio. Euro, in diesem Bereich dürfte auch der FC Bayern liegen.

Ob und in welcher Form die DFL bzw. die Politik im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Schäden durch Corona aktiv wird und den Klubs unter die Arme greift bleibt abzuwarten. Gesundheitsminister betonte zwar, dass diejenigen die durch den Verzicht auf Großveranstaltungen erhebliche wirtschaftliche Ausfälle haben, nicht allein gelassen werden. Spahn denkt hierbei jedoch in erster Linie an Gastronomen oder Handwerksbetriebe. Offen ist, ob auch “Konzerne” wie Erstliga-Klubs auf die Hilfe von der Politik zählen können. Die Ausfallversicherungen für Spielabsagen decken Geisterspiele und Einbußen beim Ticketing definitiv nicht ab.

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Vjekoslav Keskic
Vjeko hat das Projekt "FCBinside" im Sommer 2019 gegründet. Seine Leidenschaft zum FC Bayern besteht bereits seit Anfang der 90er Jahre. Während er in seiner Kindheit/Jugend noch als aktiver Kicker unterwegs war, schreibt er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren regelmäßig über die schönste Nebensache der Welt. Schon damals lag ein gewisser Fokus auf seiner großen Fußballliebe – dem FC Bayern.