Pause oder Abbruch? Die Bundesliga ist gespalten
Die Corona-Krise hat mittlerweile nicht nur Deutschland, sondern auch die Fussball Bundesliga mit voller Wucht erfasst. Stand heute ist es vollkommen offen ob und wie der Spielbetrieb nach der verordneten Zwangspause Anfang April fortgeführt wird. Auch die Vereine sind gespalten, während manche Verantwortlichen einen vorzeitigen Saisonabbruch fordern, sprechen sich andere für eine Fortsetzung der Saison aus.
Am kommenden Montag ist “D-Day” in der Fussball Bundesliga, im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung werden sich die 36 Profi-Klubs aus der 1. und 2. Liga über die weitere Vorgehensweise im Zuge der Corona-Krise austauschen. Formell soll dabei auch eine Bundesliga-Pause bis zum 2. April beschlossen werden. Wie es danach weitergeht kann, stand heute, niemand seriös beurteilen.
Mit Blick auf die jüngsten Aussagen von Klubs und Verantwortlichen könnte es am Montag jedoch zu heftigen Diskussionen innerhalb der Liga kommen. Während sich viele für eine Fortsetzung der laufenden Saison ausgesprochen haben, gibt es auch immer mehr Stimmen, die einen vorzeitigen Abbruch fordern.
Wirtschaftliche Gründe sprechen für eine Fortsetzung der laufenden Saison
Bremens Geschäftsführer Frank Baumann war einer der ersten, der sich öffentlich dafür ausgesprochen hat die laufende Saison, nach einer unbestimmten Pause, regulär zu Ende zu spielen. Der 44-jährige äußerte sich gegenüber der “BILD Zeitung” wie folgt dazu: “Wir wünschen uns, dass die Saison zu Ende geht und man die Spiele absolvieren kann.” Baum betonte aber auch, dass dies vermutlich nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden kann: “Wenn wir die Saison zu Ende spielen wollen, wird uns das auch in den nächsten Wochen erwarten. Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis Mitte April eine Situation haben, in der wir in der Bundesliga mit 50 000 oder 80 000 Zuschauern rechnen können.”
Auch Leipzig-Sportdirektor Markus Krösche hat sich deutlich positioniert: “Wir sollten das Ziel haben, die Saison zu Ende zu spielen. Die Rahmenbedingungen muss man dann sehen.”
Helge Leonhardt, Präsident des Zweitligisten Erzgebirge Aue, hingegen macht sich für einen Abbruch stark: “Man sollte einheitlich präventiv handeln, sowohl aus sportlicher als auch aus wirtschaftlicher und vor allem aus gesundheitlicher Sicht. Deshalb empfehle ich einen Abbruch der Spielzeiten.”
Der Unternehmer sieht aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Corona-Virus keine gangbare Lösung: “Sobald sich ein Spieler infiziert, muss die Mannschaft zwei Wochen aus dem Spielbetrieb genommen werden. Wie will man da eine einheitliche Lösung finden.”
Jörg Schmadtke, Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg, verwies auf die wirtschaftlichen Aspekte. Berichten zufolge droht der Liga und den Klubs ein Schaden in Höhe von rd. 700 Mio. Euro bei einem vorzeitigen Abbruch. Aus diesem Grund gibt es für Schmadtke nur eine Lösung: “Solange es zu verantworten ist, die Saison überall ohne Zuschauer weiterlaufen lassen. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen.“