Vorsicht, FCB! Drei Beispiele für gefloppte Mega-Transfers
“Kampflos” bewegen sich die Klubs der 1. Bundesliga derzeit in Richtung Sommerpause und die Fußballwelt weiß immer noch nicht, wie die Spielpläne Europas trotz der Corona-Krise noch in die Tat umgesetzt werden sollen. Damit ist auch unklar, wie der Transfer-Sommer der Bundesliga aussehen wird bzw. ob es diesen in der bisherigen Form überhaupt geben kann. Der FC Bayern wird versucht sein, weiterhin an den geplanten Deals (vor allem hinsichtlich Leroy Sane, eventuell auch bezüglich Kai Havertz) zu schrauben. Dabei ist auch das Durchbrechen der Schallgrenze von 100 Millionen Euro für einen Transfer ein Thema gewesen. Doch drei mahnende Beispiele zeigen, warum man sich solche Geschäfte zwei Mal überlegen sollte.
Fall 1: Ousmane Dembele
Das Enfant Terrible war nicht nur als schwer erziehbarer Charakter, sondern vor allem als hoffnungsvolles Talent von Dortmund nach Barcelona gewechselt. Dabei betrug die Ablösesumme nicht knapp, sondern deutlich über 100 Millionen Euro. Neben den üblichen Dembélé-Eskapaden (Verspätungen etc.) machte der Franzose vor allem durch Verletzungen auf sich aufmerksam. Mitte September 2017 bis Januar 2018 Zwangspause, weitere vier Wochen im Verlauf des besagten Jahres außer Gefecht gesetzt. Zu Beginn der Saison 19/20 zog es den französischen Nationalspieler erneut aus dem Verkehr. Zuerst für vier Wochen, dann, nach einer weiteren Verletzung im Februar 2020, gleich für den Rest der gesamten Saison. Drei Saisons steht der Offensiv-Star nun schon bei den Katalanen unter Vertrag. Lediglich in 74 Partien kam er zum Einsatz, konnte dabei 19 Tore erzielen. In Spanien munkelt man von einem baldigen Abschied des 22-Jährigen. 140 Millionen und mehr, die sich für keine der beiden Seiten rentiert haben.
Fall 2: Eden Hazard
Eden Hazard musste in Madrid von Anfang an große Fußstapfen füllen, denn er galt als der positionsgetreue Ersatz des abgewanderten Cristiano Ronaldo. Was man sich im Vorfeld hätte denken können, ist letztlich auch eingetreten: der Belgier konnte den Portugiesen nicht vergessen machen. Allerdings schaffte es der 29-Jährige auch nicht, annähernd an seine Chelsea-Form anzuknüpfen, denn auch das hätte den ‘Königlichen’ gut getan. 15 Einsätze legte Hazard für Real Madrid hin; ein mageres Tor konnte er bisher im Dress der ‘Blancos’ erzielen. Auch hier spielten Verletzungsprobleme eine Rolle. Auch diese 100 Millionen Euro haben sich bisher also nicht wirklich bezahlt gemacht, dabei könne die Ablösesumme auch noch auf bis zu 146 Millionen Euro ansteigen, heißt es.
Fall 3: Paul Pogba
Mindestens 105 Millionen Euro investierte Manchester United in die Rückkehr eines verlorenen Sohnes im August 2016. Von 2009 bis 2012 war Paul Pogba bei den ‘Red Devils’ ausgebildet worden und sammelte erste Erfahrungen auf dem Rasen. Anschließend reifte er bei Juventus Turin zum wohl besten und begehrtesten Mittelfeldspieler Europas heran, der sich seinen neuen Arbeitgeber frei aussuchen konnte. Seine Wahl fiel auf die ‘alte Liebe Manchester’ und bisher hat sich diese Entscheidung weder für United, noch für den Franzosen wirklich bezahlt gemacht. Pogbas Leistungen und Form schwanken auf der Insel heftig. Schon im August 2019 hatte Pogba ein Fragezeichen hinter seine Zukunft bei Manchester United gesetzt. Wie geht es für den 69-fachen Nationalspieler dort wohl weiter?
Fazit
Auch der FC Bayern München wird das Pro und Kontra gut abwägen, ehe hohe Summen für Spieler X oder Y ausgegeben werden. Letztlich steht und fällt das Standing eines Spielers auch mit der Auffassung des Trainers. Ehe Sané, Havertz und Co. also angeworben werden, muss auch die Trainer-Personalie fix sein, damit in diesem Zusammenhang Klarheit herrscht. Der Coronavirus beeinträchtigt den Sport und erinnert momentan auch viele daran, dass es wichtigeres als den Fußball gibt. Im Sommer könnte der Virus aber auch dafür sorgen, dass die Ablösesummen entgegen dem Trend wieder geringer werden. Vielleicht bedarf es letztlich auch gar keinen 100-Millionen-Transfer des FC Bayern, um die Mannschaft zu verstärken.