Ultra-Zoff eskaliert: Fan verklagt den FC Bayern wegen lebenslangen Hausverbots
Der Ultra-Zoff beim FC Bayern geht in die nächste Runde. Wie die “Abendzeitung” berichtet, hat ein Fan des FCB wegen eines unbefristeten Hausverbots Klage beim Amtsgericht München eingereicht.
Auch in der Corona-Krise geht der Ultra-Zoff beim FC Bayern weiter. Die Münchner haben schon seit Monaten ein angespanntes Verhältnis zu der eigenen Ultra-Szene. Nun beschäftigt sich auch das Münchner Amtsgericht mit einem konkreten Fall.
Bayern-Fan reicht Klage gegen den Rekordmeister ein
Hintergrund des Rechtsstreits ist ein Protest-Banner, welches am 17. Februar beim Heimspiel der Bayern-Amateure gegen den Halleschen FC im Grünwalder Stadion zu sehen war. Ein Mitglied der Fan-Gruppierung “Munich’s Red Pride” protestierte mit der relativ harmlosen Botschaft “Bayern-Amateure gegen Montagsspiele”. Die Verantwortlichen in München reagierten daraufhin rigoros und erteilten dem Fan ein unbefristetes Hausverbot. Kurios ist dabei die Tatsache, dass offiziell nicht die Botschaft der Grund für die Strafe war, sondern vielmehr ein Verstoß gegen die Brandschutzverordnung.
Der Fan hat sich nun die Unterstützung von Rechtsanwalt Andreas Hüttl gesichert, dieser hat in der Vergangenheit schon des Öfteren Fussball-Fans in solchen Fällen vertreten. Hüttl sieht in dem unbefristeten Hausverbot absolut keine Relation zum vermeintlichen Verstoß. Gegenüber der “AZ” äußerte sich dieser wie folgt dazu: “Wenn jemand beispielsweise eine Pyrofackel zündet, bekommt dieser ein Stadionverbot von ca. drei Jahren. Eine brennende Pyro-Fackel ist nun sicher als Brandquelle deutlich gefährlicher einzustufen als ein Banner. Und für das Banner nun lebenslanges Hausverbot? Das passt nicht.”
Möchte der FC Bayern ein Exempel statuieren?
In der Ultra-Szene hat das lebenslange Hausverbot für viel Unverständnis gesorgt, da es die erste Sanktion gegen einen Bayern-Fan nach dem Skandal-Spiel rund um die Schmäh-Plakate gegen den Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp ist. Die Ultras und Rechtsanwalt Hüttl befürchten, dass die Bayern mit dieser drakonischen Strafe ein Exempel statuieren möchten: “Man kann sehr wohl diese Vermutung haben, verifizierbar ist es aber nicht” so Hüttl.
Die Bayern wollten sich auf AZ-Anfrage nicht zu der eingereichten Klage äußern. Es wird spannend zu sehen wie das Amtsgericht diesen Vorfall letztendlich bewertet und ob das lebenslange Hausverbot am Ende sogar gekippt wird.