Nächste Stellungnahme: “Club Nr. 12” spricht sich gegen Geisterspiele aus
Die DFL hofft auf einen Wiedereinstieg in die Fußball Bundesliga gegen Anfang Mai. Der 9. Mai wird dabei immer wieder als Datum in den Raum geworfen, bestätigt wurde aber noch nichts. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und NRWs Ministerpräsident Armin Laschet machten dem Fußball zuletzt Hoffnungen mit Geisterspielen zurückzukehren. Doch es gibt auch die andere Seite, darunter der Dachverbund der aktiven Bayern-Fans.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mahnte als Erstes vor einer verfrühten Rückkehr zur Bundesliga. Die tausenden Tests, die dafür benötigt würden, würden an anderer Stelle fehlen. DFL-Präsident Christian Seifert argumentiert dagegen, “die Bundesliga würde 0,5% der Kapazitäten in Anspruch nehmen.” Zudem verspricht er: “Sollten die Tests knapp werden, so würde der Fußball selbstverständlich zurücktreten und der Allgemeinheit die Kapazitäten überlassen.”
“Club Nr. 12” – Tests sind unmoralisch
In einem weiteren offiziellen Statement vom “Club Nr. 12” liegt die aktive Fan-Szene weitere Begründungen vor, warum “Geisterspiele” keine Option seien. “Der Fußball lebt von Emotion, Spannung und Stimmung. Uns ist das Stadionerlebnis, die Unterstützung der Mannschaft, das Zusammensein absolut wichtig. Spiele ohne Fans sind für uns nicht vorstellbar”, so das offizielle Statement per Facebook.
Dem Dachverband zufolge sei die moralische Frage entscheidend. “Es kann für eine solidarische Gesellschaft keine Option sein, dass Geld oder eifrige Lobbyarbeit darüber entscheiden, einen Corona-Test zu bekommen oder nicht.” An verschiedenen Punkten muss man das Statement aber auch kritisch hinterfragen. Seifert plädierte bereits, dass die Test-Kapazitäten auf jeden Fall ausreichen würden, um große Teile der Gesellschaft testen zu lassen.
Zudem wird die wirtschaftliche Situation verschiedener Vereine zu harmlos dargestellt. Zwar ist ihnen bewusst, dass Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, allerdings würden diese auch bei Geitserspielen nicht garantiert sein und die bezahlten Profifußballer könnten auch auf größere Teile ihres Gehaltes verzichten. Logisch ist auch, dass existenzbedrohende Vereine wie beispielsweise der FC Schalke es versaut hat, sich Rücklagen zu verschaffen. In einem Millionengeschäft wie dem Fußball, darf es nicht möglich sein, dass Vereine nach mehreren Monaten bereits um ihre Liquidität fürchten müssen.
Allerdings liegen diese Fehler in der Vergangenheit und jeder muss eine zweite Chance erhalten. Wichtig ist aber ebenso, dass die Deutsche Fußball Liga und die Vereine eine klare Aussprache mit den Ultra-Gruppierungen veranlassen, indem man sich auf einen Kompromiss einigt, oder die Sorgen der Fans genommen werden. Auch ein weiterer und eventuell größerer Gehaltsverzicht der Spieler muss eine Option sein. Die Sichtweise vom “Club Nr. 12” ist auf jeden Fall klar. “Uns blutet das Herz, aber wir halten Fußballspiele in der aktuellen Situation für nicht vertretbar. Werder mit noch ohne Zuschauer.”