Coutinho soll bei Barca-Umbau zentrale Rolle einnehmen
Von der “Zerstörung des “Tiki Takas” war die Rede, als der FC Bayern München im Triple-Jahr 2013 den FC Barcelona mit insgesamt 7:0 aus der Champions-League warf. Sieben Jahre später sind die Münchner wieder auf dem europäischen Thron und haben ganz nebenbei den spanischen Rivalen erneut einen heftigen Denkzettel verpasst. Grund genug für Neu-Trainer Ronald Koeman die Erfolgstaktik von Hansi Flick genauer zu betrachten.
In der Saison 2020/21 soll alles anders werden für FC Barcelona. Ein neuer Trainer, ein wahrscheinlicher Abgang von Superstar Messi und der Wunsch nach neuen hungrigen Spielern sollen den Katalanen ein neues Gesicht verleihen. Damit es aber auch mit der Rückkehr des Erfolgs klappt, hat Ronald Koeman laut Sport Bild einen ganz besonderen Plan. So soll der Holländer fasziniert davon gewesen sein, mit welcher Dynamik, Präsenz und Geschlossenheit der FC Bayern aufgetreten ist. Atribute, die das alternde und zu sehr von Messi abhängende Barcelona nicht genügend nachkommen konnte. Das soll sich nun wieder ändern.
FC Barcelona vor Systemwechsel: Statt dem traditionellen 4-3-3 in Zukunft das Münchner 4-2-3-1?
Der FC Barcelona brillierte lange Zeit im 4-3-3 mit legendären Sturm-Trios wie Neymar-Messi-Suarez oder Pedro-Messi-Villa. Zuletzt klappte das Zusammenspiel zwischen Messi, Suarez und Griezman jedoch zu selten. Auch deshalb möchte Koeman weg vom 4-3-3 und hin zum 4-2-3-1. Die zentrale Rolle auf der 10 könnte dabei ausgerechnet der Ex-Münchner Philippe Coutinho übernehmen. Antreiber im zentralen Mittelfeld soll dagegen Koemans Landsmann Frenkie De Jong werden, der im Gegensatz zur alten Garde um Vidal, Raktic und Busquets über mehr Dynamik und jugendlichen Esprit verfügt. Während Rakitic bereits an Sevilla abgegeben wurde, sollen unter anderem Vidal und Luis Suarez verkauft werden. Der Sport Bild zufolge stehen dagegen Lautaro Martinez, Georginio Wijnaldum und Memphis Depay oben auf der Wunschliste.
Projekt 2020/2021: Gelingt dem FC Barcelona die Bayern-Kopie?
“Man kann nicht versuchen 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn die Spieler nur 100 schaffen”. Ein Zitat das Ex-Bayern Trainer nach dem Champions-League-Aus 2019 gegen Liverpool verlauten lies. Zu groß waren die Unterschiede zwischen dem Pressing-Monster Liverpool und den eher destruktiven Münchnern. Jedoch gelang es Hansi Flick und dem Team binnen eines Jahres mit einem extrem aggressiven Pressing geradezu durch die Champions-League zu fliegen. Nun steht Ronald Koeman von der selben Aufgabe. Gelingt es ihm 200 km/h aus den Spielern rauszuholen, die gegen München augenscheinlich höchstens mit 80 km/h unterwegs waren?
Das hängt sowohl vom Personal, als auch von den Spielern ab. Dass Suarez und Messi im Herbst ihrer Karriere mit Gegen-Pressing anfangen scheint unwahrscheinlich und auch bei Philippe Coutinho deutete sich an, dass ihm diese Spielweise wenig liegt. Umso wichtiger, dass der Barca-Coach die zuletzt oft lustlos wirkenden französischen Sorgenkinder Griezmann und Dembélé zum Laufen bringt. Dennoch benötigt man frisches Blut wie Depay und Martinez, um mit der ersten bayerischen Pressing-Linie um Thomas Müller konkurrieren zu können. Im Mittelfeld hätte man mit De Jong, Neuzugang Pjanic und womöglich Wijnaldum Spieler, die der Dynamik und Kreativität von Goretzka, Thiago und Kimmich gerecht werden können. Bleibt nur das Fragezeichen Abwehr, die im Bayern-System außergewöhnlich hoch positioniert ist. Dies erfordert schnelle Verteidiger, die Barcelona auf den Außen mit Semedo und Alba durchaus besitzt. Ob Piqué, Langlet und Co diesen anspruchsvollen Verteidigungs-Stil meistern, ist fraglich. Elementar wird sein, dass in Barcelona wieder jeder für jeden kämpft und auch die unbequemen Wege gegangen werden. Nur dann kann eine FC Bayern-Kopie entstehen, die man auch in München wieder fürchten muss.