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Zurück zum Alltag: Für den FC Bayern stehen die Uhren wieder auf Null

FC Bayern Training
Foto: FC Bayern / Getty Images

Dem FC Bayern München erwarten harte Wochen. Nach der Triple-Saison 2019/2020 steht das Team nun vor neuen Herausforderungen. Doch noch sind unmittelbar vor dem Saisonstart einige Fragen offen.



Gemütlich am Strand liegen und nach den erbrachten Leistungen wohlverdient die Seele baumeln lassen war gestern mal. Nur 16 Tage nach dem Champions-League-Triumph gegen Paris, steht den Bayern-Profis wieder Schweiß und Schmerz bevor. Am Dienstag startet die Saisonvorbereitung und der bayerische Titel-Rausch ist nur noch ein schönes Kapitel von gestern. Jetzt gilt es für Hansi Flick und sein Team neue Kapitel hinzuzufügen, um weiterhin auf der Siegeswelle zu reiten.

FC Bayern vor dem Saisonstart: Schonung gibt es nur im Pokal

Noch hat der FC Bayern für kurze Zeit Schonfrist, doch schon bald geht es so richtig los. Während der Triple-Sieger sein Pokalspiel gegen den 1.FC Düren erst am 15. Oktober austragen wird, kommt es am 18. September beim Bundesliga-Start zum Duell mit Schalke. In den folgenden Wochen steht neben der Bundesliga der Super-Cup (24. September) und der UEFA-Super-Cup (24. Oktober) auf dem Programm. Für das Erfolgsteam heißt es nun so schnell wie möglich auf Betriebstemperatur zu kommen, was angesichts der kaum vorhandenen Vorbereitung schwierig werden dürfte. Zudem stellt sich die frage, ob die Spieler nach all den Erfolgen bereits bereit sind, sich wieder zu 110% dem Alltag zu widmen. “Wir stehen vor einer Saison, die so viel Stress wie nie zuvor für die Spieler bedeutet”, zeigt sich auch Karl-Heinz Rummenigge besorgt.

Unklare Personal-Siatuation bei den Bayern: Was wird aus Thiago und Co?

Ein möglicher Weg die Belastung der Stars besser steuern zu können wäre eine Last-Minute-Transferoffensive. Dies scheint jedoch ausgeschlossen, zumal die Bayern-Bosse ausdrücklich betonten, in Corona-Zeiten sparsam sein zu müssen. Im Vergleich zum Vorjahr stoßen lediglich Leroy Sané, Youngster Tanguy Nianzou, Ersatz-Torwart Nübel und der zuletzt ausgeliehene Adrian Fein dazu. Echte Startelf-Chancen dürfte vorerst nur Sané haben, wobei auch hier erstmal Vorsicht geboten ist. Zuletzt sah man bei den Länderspielen, dass der Star-Einkauf noch nicht für volle 90 Minuten bereit ist. Auf der anderen Seite werden die Bayern Stand jetzt Philippe Coutinho, Ivan Perisic und Alvaro Odriozola verlasen. Weitere Abgänge von Javier Martinez und Thiago Alcantara stehen zudem unmittelbar bevor. Der ohnehin schon knapp bemessene Bayern-Kader könnte sich also weiterhin dezimieren. Eine Weiterbeschäftigung von Ivan Perisic, ein neuer Rechtsverteidiger und ein zentraler Mittelfeld-Mann könnten die Kader-Größe wieder ins Gleichgewicht bringen. Während als Rechtsverteidiger unter anderem Sergino Dest und Hector Bellerin gehandelt wurden, ist Marcelo Brozovic der einzige Kandidat in Mittelfeld. Dieser wäre allerdings höchstens bei einem Weggang von Thiago und Martinez eine Option

Bayerns neuer Pressing-Stil auf dem Prüfstand: Kann das noch lange gut gehen

Es ist ein Spiel mit dem Feuer, was die Bayern mit ihrem dünnen Kader treiben. Dass ein Großteil der Mannschaft nicht die gewöhnliche Saisonvorbereitung bestreiten könnte, macht die Situation nicht leichter. Klar ist jedenfalls: Der enorm aggressive Pressing-Stil, den Hansi Flick bei den Bayern eingeführt hat, ist extrem kraftraubend. Sind die Bayern nach dieser kurzen Pause überhaupt physisch und psychisch in der Lage diesen Stil eine volle Saison durchzuziehen? Dies kann zumindest bezweifelt werden, zumal die Spieler bereits nach dem Pokal-Finale gegen Leverkusen und im Bundesliga-Endspurt über müde Beine klagten. An Rotation wird der Bayern-Coach also kaum vorbei kommen. Dies könnte nicht nur die Chance für Spieler wie Tolisso oder Henandez sein, sondern auch für Talente, wie Batista-Meier, Zirkzee oder Cuisance.

Champios-League-Finale 2023 in München: Plant Bayern nun langfristig?

In der kommenden Saison auf die Jugend zu setzen, macht für die Münchner in vielerlei Hinsicht Sinn. Zum einen hat das Team nach der Wahnsinns-Saison 2019/20 aktuell nicht den ganz großen Druck. Die obligatorische Deutsche Meisterschaft sollte erstmal genügen, um Kritik weitgehend fern halten zu können. Doch auch ein anderes Ereignis dürfte bei den Verantwortlichen im Hinterkopf schweben. Noch immer schmerzt die tragische Final-Pleite im “Finale dahoam” gegen den FC Chelsea. Doch bereits im Jahr 2023 haben die Bayern wieder die Chance mit der schmerzlichen Heimpleite ein für allemal abzuschließen. Um diesmal den Henkelpott in der Allianz-Arena hochhalten zu können, ist es sinnvoll bereits jetzt junge Spieler ins Team zu integrieren. Für weitere Großinvestitionen wäre immer noch Zeit, zumal sich die angespannte Corona-Lage bis dahin gelegt haben sollte. Viele Gründe also, um erst im nächsten oder übernächsten Jahr wieder teure Transfers zu tätigen. Eine Übergangssaison soll es aber dennoch nicht werden, zumal der bayerische Titel-Hunger immer präsent ist. Rummenigge sieht das Team dazu durchaus in der Lage. “Ich werde jetzt nicht sagen, dass wir dieses Triple wiederholen müssen, aber wir haben eine tolle Mannschaft und ein tolles Trainerteam und sind für die Zukunft top aufgestellt”, erklärt er. Dies gilt es nun umzusetzen.

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Dominik Hager

Dominik Hager

Redakteur
Der FC Bayern begleitet Dominik bereits seit vielen Jahren durch sein Leben. Als gelernter Sportjournalist hat Dominik den FCB sogar zum Teil seines Berufs gemacht. Auf fcbinside.de deckt Dominik alle relevanten Themen bei den Profis ab.