Kahn tritt auf Euphorie-Bremse: “Wird nicht immer so weitergehen”
Nach der deutlich verkürzten Sommerpause sahen zahlreiche Experten Schwierigkeiten auf den FC Bayern zukommen. Jedoch weist das Team von Hansi Flick, mit Ausnahme des “Ausrutschers” in Hoffenheim, bis dato eine makellose Saison vor. Dank zweier Energie-Leistungen konnten die Münchner mit dem nationalen und europäischen Supercup auch bereits zwei Titel gewinnen. Trotz allem warnt FCB-Vorstand Oliver Kahn, dass es auch für das erfolgsverwöhnte Münchner Team zu Durchhängern kommen kann und wird.
Hochdekoriert glänzt der Trophäenschrank der Münchner an diesen Tagen. Das aktuell erfolgreichste Team im Vereinsfußball hat sich in den letzten Monaten in einen echten Titel-Rausch gespielt. So besiegten die Münchner internationale Top-Teams wie Barcelona oder Atletico Madrid nicht nur, sondern verpassten ihnen echte Denkzettel. Auf nationaler Ebene gewannen die Roten zuletzt acht Meistertitel in Folge, welche oftmals schon Wochen vor dem letzten Spieltag feststanden. Dabei spielt jedoch immer auch ein wenig die Gefahr mit, die Bodenhaftigkeit ein wenig zu verlieren. Genau der richtige Zeitpunkt für Oliver Kahn mal ein wenig auf die Euphorie-Bremse zu treten und an die alltägliche Arbeit zu erinnern: “Achtmal in Folge Meister zu werden ist schon eine unglaubliche Leistung der Mannschaft, aber ich bin nicht so blauäugig, davon auszugehen, dass das immer so bleibt”, so der zukünftige Vorstandschef im Interview der Zeitschrift “GQ”.
Dominanz der Bayern auch ein Problem: Spannung entsteht durch die Unvorhersehbarkeit
Aussagen, aus denen die Konkurrenz Hoffnung schöpfen kann. Die fehlende Spannung in der Bundesliga wurde nicht nur von Fans und Vereinen hinreichend thematisiert, sondern zuletzt sogar von Politikern bemängelt: “Mittlerweile ist das so, es ist klar, dass es die Bayern werden und das macht die Bundesliga nicht mehr spannend, nicht mehr attraktiv und das schadet letztlich auch den Bayern”, erklärte Cem Özdemir im “Doppelpass”. Dem schließt sich auch der Torwart-Titan an, der ebenfalls um die Attraktivität der Liga in Sorge ist: “Die Spannung des Sports entsteht durch die Unvorhersehbarkeit des Ergebnisses”, so Kahn. Diese ist jedoch aufgrund der Bayern-Dominanz nicht immer gegeben:””Diese Spannung ist in den letzten Jahren, zumindest was den Titelkampf anbelangt, deshalb verloren gegangen, weil der FC Bayern oft mit relativ vielen Punkten Vorsprung Meister geworden ist”, gesteht der dreimalige Welttorhüter. Demnach mache man sich auch an der Säbener Straße Gedanke, wie man den sportlichen Wettbewerb am Leben halten möchte. Freiwillig werden die Münchner ihre Dominanz allerdings nicht abgeben wollen.