Gulacsi über Neuer: “Hervorragender Torwart mit riskantem Harakiri”
Leipzigs Stammkeeper Peter Gulácsi hat sich jüngst über FCB-Kapitän Manuel Neuer geäußert. Der 30-jährige Ungar sieht in Neuer ein Vorbild mit Abstrichen.
Wenn es darum geht, das Tor zu hüten, ist Manuel Neuer einer der besten seiner Zunft. Zu seinen Stärken gehören Reaktionsschnelligkeit, auch auf der Linie, eine unanfechtbare Aura und Präsenz in Eins-gegen-Eins-Situationen. Darüber hinaus verfügt er über eine brillante Technik sowie eine unerschütterliche Ruhe in den seltenen Situationen, die er „zu Fuß“ mit dem Ball bewältigen muss. Der deutsche Nationaltorwart hat einen so offensiven Torwartstil geprägt, der den Mann im Kasten nicht nur als typischen „Ladenhüter“, sondern als vollwertiges Mitglied im Spielablauf erscheinen lässt.
Unvergessen bleiben hierbei seine waghalsigen und dennoch spektakulären Rettungstaten, wie zum Beispiel im WM-Achtelfinale 2014 gegen Algerien. Er putzte die algerischen Angreifer weit vor seinem Strafraum weg und wurde zum Siegesgaranten.
Geht es allerdings nach Peter Gulácsi, Stammtorhüter des Bundesligisten RB Leipzig, sind solche Ausflüge oft einen Hauch zu riskant. Nichtsdestotrotz ist er sich darüber im Klaren, dass es bei einer glückenden Aktion Lob regnet: „Es sieht super aus, wenn Torhüter gut mitspielen und Bälle 30 Meter vor dem Tor klären.“ Eine solche Rettungstat kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen.
„Es ist nicht immer die richtige Entscheidung, weit vor dem Tor zu klären“
Auch wenn Gulácsi zugibt, Neuer als Einfluss für sein eigenes Spiel zu sehen, spricht er trotz aller Lorbeeren auch Tadel aus: „Auch bei Manu sieht man, dass er in manchen Situationen nicht zum Ball kommt und erst einmal 20 Meter nach hinten sprinten muss, um den Gegenspieler dann vielleicht im Eins-gegen-eins zu stellen.“
Ungeachtet der Risikoanalyse sieht Gulácsi den viermaligen Welttorhüter als absolutes Non plus ultra im Torwartspiel. Wann zuletzt ein solch beherzter Auftritt Neuers allerdings misslang, ist kaum noch zu sagen – dafür ist ihm das Glück (oder besser: sein Können) zu hold.