“Ich sah mich schon als Bayern-Spieler” – Deco über seinen geplatzten Wechsel nach München
Er war einer der ganz großen Zehner seiner Zeit. Gemeinsam mit Ronaldinho und Samuel Eto´o prägte der Portugiese Deco die Barca-Offensive in der Rijkaard-Ära und gewann zweimal die Champions League. Dabei wäre der heute 43-jährige um ein Haar beim FC Bayern gelandet. Dieser gesteht sogar, sich bereits im Dress der Roten gesehen zu haben, bis ein Video alles änderte.
Peter Cech zu Werder Bremen, Ronaldo zu Stuttgart oder Ronaldinho zu Borussia Dortmund – immer wieder tauchen Geschichten dazu auf, wie ein Bundesliga-Klub den Transfer eines späteren Weltstars nur um Haaresbreite verpasst hat.
Mit dem portugiesischen Zehner Deco, reihen sich auch die Münchner in diese Tradition ein. Dieser sollte nämlich im Jahr 2004 den Weg an die Isar finden. Damals war der Kreativspieler für den FC Porto aktiv, sicherte sich mit den “Drachen” insgesamt 13 Titel, wollte diese jedoch verlassen. “Der Deco ist einer für den FC Bayern, wir stehen in Verhandlungen”, erklärte Klubpräsident Beckenbauer damals. In seinem Buch “Die Paten der Liga” verriet Deco, dass er zu dieser Zeit lediglich die Offerte der Münchner vorliegen hatte. “Mein Trainer in Porto, José Mourinho, wechselte nach Chelsea und wollte mich mitnehmen. Ich habe gerne mit ihm gearbeitet, aber es war an der Zeit, unabhängig zu werden”, so Deco. “Ich sah mich damals schon als Bayern Spieler”, führt er fort.
Ein Video bringt die Wende
Kurz vor Abschluss des Transfers funkte plötzlich Spielervermittler Jorge Mendes dazwischen, der Deco beim FC Barcelona unterbringen wollte. Diese waren am Portugiesen allerdings vorerst gar nicht interessiert. Also bat er Barca-Präsident Joan Laporta um ein Gespräch, bei dem er diesen eine CD vorspielte ,auf der die Porto Fans “Oh Deco, oh Deco, du bist der bester Spieler der Welt” sangen. “In den nächsten Tagen hat Mendes mir die CD gefühlt 50 mal vorzuspielen, bis ich so heiß auf den Jungen war, dass ich ihn haben wollte”, erinnert sich Laporta. Demnach gab Barcelona ein Angebot für 21 Millionen ab und musste auch den Spieler nicht lange überzeugen. “Wenn dich Barca anruft, gibt es kein überlegen”, erklärt Deco. So ging der Offensiv-Künstler den Bayern in letzter Sekunde durch die Lappen.