Nach dem Flick-Experiment: Das sind die Gewinner und Verlierer
Mit einer „B-Elf“ hat der FC Bayern sich am Dienstagabend ein 1:1-Unentschieden gegen Atletico Madrid erkämpft. Hansi Flick zeigte sich nach dem Spiel zufrieden, doch nicht alle Spieler haben ihre Chancen genutzt.
Flick hatte bereits am Montag angekündigt, dass er im CL-Spiel gegen Atletico vor allem Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance geben möchte. Das am Ende jedoch zwei 17-jährige in der Münchner Startaufstellung stehen würden und einer davon auch noch sein Profi-Debüt für den FC Bayern feiert, war dennoch eine große Überraschung.
Bright Arrey-Mbi und Jamal Musiala sind die Zukunft des FC Bayern, vor allem letzterer konnte gestern Abend überzeugen und hat sich definitiv für höhere Aufgaben empfohlen.
Bei Debütant Arrey-Mbi hat sicherlich nicht alles auf Anhieb geklappt, der gelernte Innenverteidiger musste jedoch auf der für ihn ungewohnten linken Seite ran und hat laut Flick „die Aufgaben, die er erhalten hat, auch erfüllt. Damit waren wir am Ende zufrieden“.
Musiala sammelt Pluspunkte
Musiala rückte für Müller in die erste Elf und agierte hinter Choupo-Moting auf der zehn. Der Deutsch-Engländer präsentierte sich stark im Dribbling und suchte immer wieder das Eins-gegen-eins. Vor allem in der ersten Hälfte war der Youngster der einzige auffällige Offensivspieler bei den Bayern. Im zweiten Spielabschnitt rückte dieser sogar kurzzeitig auf die 6er Position und glänzte dabei mit seiner Laufbereitschaft.
Auch Hansi Flick zeigte sich nach dem Spiel sichtlich zufrieden: „Er hat mir sehr gut gefallen. Jamal spielt in München in einer Mannschaft gespickt mit Top-Spielern. Und bei diesen Spielern ist er hochgeschätzt, weil er eine enorme Ruhe am Ball hat“.
Klar ist: Musiala ist der große Gewinner des gestrigen Abends und wird in den kommenden Wochen, bis zum Comeback vom Joshua Kimmich, sicherlich noch mehr Einsatzzeiten von Flick erhalten.
Sane bleibt blass
Während Musiala Pluspunkte gesammelt hat, blieb Leroy Sane deutlich hinter seinen Erwartungen zurück. Der 24-jährige Flügelflitzer musste sich in den letzten Wochen mit einer Reservistenrolle zufriedengeben und durfte gegen Atletico von Anfang an ran. Sane war sichtlich bemüht darum seinen defensiven Pflichten nachzukommen, was Flick zuletzt von ihm öffentlich eingefordert hatte. In der Offensive blieb der Außenstürmer jedoch blass. Bis auf einen misslungenen Abschluss in der Anfangsphase, als er eine gute Abschlussgelegenheit vom Strafraumrand mit einem Schuss weit über die Latte vergab, konnte er keine wirklichen Akzente setzen.
Wie ungefährlich Sane am gestrigen Abend war, wurde deutlich als Müller und Serge Gnabry Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt wurden. Beide haben auf Anhieb Torgefahr ausgestrahlt und waren direkt am Ausgleichstreffer beteiligt.
Neben Sane konnten auch Bouna Sarr und Douglas Costa nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Costa war sichtlich bemüht, ließ jedoch die nötige Effizienz vermissen. Sarr hingegen war in den Zweikämpfen sehr präsent, teilweise auch mit harten Fouls, schaltete sich aber selten ins Offensivspiel der Münchner ein.