Die neue Transfer-Taktik bei den Bayern: Das unterscheidet Salihamidzic von Hoeneß
Die passenden Spieler für einen Verein wie den FC Bayern zu finden, kann auch für Profis im Geschäft eine echte Herkulesaufgabe werden. Während es lange Zeit an Uli Hoeneß lag, den Rekordmeister gezielt zu verstärken, ist hierfür nun Sportvorstand Hasan Salihamidzic zuständig. Sind Hoeneß und Salihamidzic ohnehin schon Charaktere, die sich deutlich voneinander unterscheiden, so ist auch ihre Strategie in Sachen Transfers grundverschieden.
Der Vorwurf von Inkompetenz und Konzeptlosigkeit ist über Kaderplaner schnell gefällt, wenn die neuesten Spieler nicht so einschlagen wie erwartet. So gibt es keinen Manager in der Fußballwelt, der mit dem ein oder anderen Transfer nicht daneben lag. Anders ergeht es natürlich auch Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic nicht.
Trotz dieser Gemeinsamkeit unterscheiden sich beide in ihrer Arbeitsweise vehement. So setzt Salihamidzic vor allem auf die Zusammenarbeit mit Chefscout Marco Neppe. Dessen Aufgabe ist es, potenzielle Neuzugänge akribisch zu analysieren. Im Anschluss beraten die Verantwortlichen ob der Spieler den Ansprüchen der Bayern genügen könnte. Auf diese Weise holten die beiden unter anderem Youngster Alphonso Davies nach München.
Volltreffer Mandzukic: Hoeneß setzte auf sein Bauchgefühl
Zwar ist die Arbeit von Scouts natürlich keine Neuerfindung und auch schon zu Zeiten von Hoeneß gefragt, so liefen die Dinge dennoch oft anders. Der ehemalige Manager und Präsident der Münchner vertraute auch mal auf sein Bauchgefühl. So erkannte Hoeneß Mario Mandzukic als potenziellen Bayern-Star, als er ihn bei der EM 2012 vor dem Fernseher sah. So wurde dieser kurzerhand verpflichtet und schoss die Münchner im Jahr 2013 zum Triple. Das Gefühl ließ den 68-Jährigen also definitiv nicht im Stich Auffällig ist, dass dieser insbesondere bei wichtigen Spielen besonders genau hinsieht. Dies gilt sowohl bei Käufen als auch Verkäufen. Bestes Beispiel ist der Verkauf von Juan Bernat, der bei der CL-Begegnung gegen Porto offenbar noch auf der Tribüne entschieden wurde.