Aufgrund der häufig schwachen Defensiv-Leistungen standen die Münchner in den letzten Wochen häufig in der Kritik. Während das Team von Hansi Flick im DFB-Pokal bereits die Quittung dafür erhalten hat, läuft in der Bundesliga alles nach Plan. Dass dies keineswegs selbstverständlich ist, zeigt der Blick auf die europäische Top-Ligen.
Es war mal wieder ein Spieltag, der so ganz nach dem Geschmack der Bayern gelaufen ist. Während man selbst die Pflichtaufgabe in Schalke mit Bravour bestand, ließen die Verfolger aus Leipzig, Leverkusen und Dortmund allesamt federn. Zwar sind die Bayern in dieser Saison immer wieder leicht gestrauchelt, so passiert dies dem deutschen Rekordmeister bei weitem nicht so häufig, wie der Konkurrenz. Kein Wunder also, dass die Münchner ihre Meisterschaftsrivalen schon ein gutes Stück distanziert haben. So führt der Triple-Sieger die Tabelle mit 42 Punkten vor Leipzig (35 Punkte) und Leverkusen (32 Punkte) an.
Glaubt man der Statistik haben die Bayern ihre neunte Meisterschaft in Folge bereits am Sonntagabend auf Schalke perfekt gemacht. Grund: Noch nie hat der FCB einen sieben Punkte Vorsprung verspielt. Kurioserweise sind die Bayern die einzige Mannschaft in Europas Top 5-Ligen, welche diese Saison ihrer Favoritenrolle gerecht werden kann.
Real, Liverpool, Juve & Co. schleppen sich durch die Liga
Dass der stärkste Kader keinerlei eine Garantie für die Tabellenführung ist, zeigt der Blick in die internationalen Ligen. So führen beispielsweise in Spanien nicht die Dauerrivalen Barcelona oder Real Madrid die Liga an. Spitzenreiter ist derzeit die dritte Kraft Atletico Madrid. Trotz eines Spiels weniger, hat das defensivstarke Team bereits sieben bzw. zehn Punkte Vorsprung auf die Favoriten.
Auch in Italien droht die Meisterschaftsserie von Juventus Turin zu Ende zu gehen. So führt mit AC Mailand ein Team, dass die letzten Jahre eigentlich nur von seiner ruhmreichen Vergangenheit gelebt hat, die Tabelle mit 43 Punkten an. Die höher eingeschätzten Klubs Inter Mailand (41 Punkte) und Juventus Turin (37 Punkte) liegen dagegen auf Rang zwei und vier.
Ähnlich sieht es derzeit in England aus. Hier steht das zuletzt ebenfalls eher erfolglose Manchester United mit 40 Punkten am Platz an der Sonne. Die Meisterschaftsfavoriten, Manchester City und Liverpool, befinden sich mit 38 und 34 Punkten nur in der Verfolger-Rolle. Selbst in Frankreich tut sich der Haushohe Favorit Paris Saint Germain ungewohnt schwer. So liegt der Hauptstadt-Klub punktgleich mit Lille an der Tabellenspitze.
Der Blick nach Europa zeigt uns, dass die durch Corona-geprägte Saison, durchaus eine Chance wäre, am Thron der favorisierten Bayern zu rütteln. Dazu erledigen die ärgsten Verfolger ihre Hausaufgaben jedoch zu selten, während die Bayern, entgegen der öffentlichen Wahrnehmung, eine gelungene Hinrunde absolviert haben.
