Vom Saulus zum Paulus: Kovac wird zum Erfolgsgarant beim AS Monaco
In München wurde Niko Kovac nie wirklich glücklich und musste im November 2019 seine Koffer packen. Seit dem vergangenen Sommer steht der Kroate beim AS Monaco unter Vertrag und hat den Klub aus dem Fürstentum erneut zu einem absoluten Top-Team in Ligue 1 geformt.
Am vergangenen Wochenende feierte der AS Monaco einen wichtigen 3:1-Eerfolg im Spitzenspiel gegen Olympique Marseille und bestätigte damit den aktuellen Aufwärtstrend: Die Monegassen haben sich in den letzten Wochen von Rang 8 auf Tabellenplatz 4 hochgearbeitet. Maßgeblich beteiligt an den jüngsten Erfolgen ist Ex-FCB-Coach Niko Kovac.
Beim deutschen Rekordmeister sprach man gebürtigen Berliner zum Ende seiner Zeit beinahe jegliche Trainerkompetenz ab. Der “falsche Trainer zur falschen Zeit“ oder gar ein „Fremdkörper“ sei er laut der „Zeit“ und „SZ“ in München gewesen. Seine Spielweise und ein fehlendes Konzept wurden ihm mehr als einmal angekreidet. Auch wenn der Ton Kovac gegenüber oft sehr hart war, traf die Kritik inhaltlich so gut wie immer zu.
“Ich kann nach dieser Zeit sagen, ich bin ein besserer Trainer geworden. Die Zeit in München war sehr lehrreich und sehr erfolgreich“, erklärte Kovac nach seiner Beurlaubung. Beim AS Monaco beweist er dies aktuell eindrucksvoll: Er hat seine Arbeitsweise erkennbar angepasst, will nicht mehr jeden Spieler in ein inflexibles System pressen. Auch Probleme moderiert der ehemalige Bayern-Coach deutlich souveräner, als noch an der Säbener Straße. Weil das mediale Umfeld ruhiger ist und Monaco, trotz der Namensbruderschaft, eben nicht München ist.
Volland profitiert vom “neuen Kovac”
Sinnbildlich dafür ist der Umgang mit Leistungsträger Kevin Volland, den Kovac im vergangenen Sommer ins Fürstentum lockte. Seit einer taktischen Umstellung auf ein 4-4-2 traf der deutsche Stürmer zehnmal in 13 Einsätzen. Gemeinsam mit Sturmpartner Wissam Ben Tedder bildet er eines der besten Offensivduos der Ligue 1.
Die Kritik an Niko Kovac ist in Südfrankreich nach und nach verstummt. Er lässt offensiven und attraktiven Fußball spielen, ohne dafür gar so streng von den Medien beäugt zu werden. Das ist ein Luxus, den er in München nie wirklich hatte.