Dieser Kader reicht nicht für Europas Spitze – 3 Erkenntnisse aus dem CL-Aus gegen PSG
Ein Tor hat dem FC Bayern am Ende gefehlt, um ins Halbfinale einzuziehen. Doch auch das Rückspielergebnis täuscht über das, was auf dem Platz passiert ist hinweg. Paris hatte auch gestern Abend die klar besseren Chancen. Wir zeigen euch, welche Erkenntnisse das Spiel in Paris lieferte.
1. Dieser Kader reicht nicht für Europas Spitze
Im Sommer 2020 wurden die gefeierten Triple-Helden Coutinho, Perisic und Thiago durch relativ unbekannte Spieler wie Marc Roca und Bouna Sarr ersetzt. Dazu kamen Choupo-Moting und Douglas Costa, die in ihren vorherigen Vereinen keine (tragende) Rolle mehr spielten. Eine Transferpolitik, die spätestens gestern Abend scheiterte.
Natürlich kann niemand etwas dafür, dass zeitgleich Stützen wie Lewandowski, Gnabry, Süle oder Tolisso über Wochen hinweg ausfallen. Doch muss man eben auch sehen, dass der Bayern-Kader nur noch 14-15 Topleute zur Verfügung hat, die noch dazu seit Mai 2020 ununterbrochen durchspielen (müssen). Gegen Paris saß mit Musiala der einzige Spieler auf der Bank, der noch offensive Impulse setzen konnte – doch dieser ist eben auch erst 18.
Dass Martínez in der 85. Minute für Choupo-Moting als Stoßstürmer eingewechselt wird, spricht Bände über die fehlende Breite dieses Kaders.
2. Kein Zugriff in der Zentrale
Der potentielle neue Arbeitgeber von David Alaba hat gestern Abend mit Sicherheit genau hingeschaut. Der Österreicher bekam seine Chance auf seiner selbst erklärten Lieblingsposition und enttäuschte wie auch sein Nebenmann Joshua Kimmich. Keiner von beiden gewann mehr als 33% seiner Zweikämpfe, was auf dieser wichtigen Position einfach nicht ausreichend ist.
Während Kimmich im Spielaufbau seltsam viel Fehlpässe schlug, war Alaba nach vorne (außer beim 1:0) kaum bis gar nicht zu sehen. Zwischenzeitlich musste man sich als Zuschauer auch die Frage stellen, wer von den beiden jetzt den defensiveren Part eingenommen hat.
3. Keine Durchschlagskraft auf Außen
Vielleicht hätte es was gebracht, wenn Sané und Coman ihre Seiten getauscht hätten. Wirklich flanken wollte sowieso keiner von beiden, erst recht nicht mit dem jeweils schwachen Fuß. Das andere Mittel war folglich nach innen ziehen und selber den Abschluss suchen. Doch von den insgesamt sieben Torschüssen beider Spieler, ist keiner wirklich im Gedächtnis geblieben.
Bei Coman fehlte zudem die Unterstützung von Alphonso Davies, der defensiv schon völlig überfordert wirkte und insgesamt einen rabenschwarzen Tag erwischte.
Wie schon im Hinspiel boten die PSG-Außenverteidiger eigentlich viel an, Sané und Coman nutzten den Platz und ihren Speed aber viel zu selten, um wirklich gefährlich zu werden.