3 Szenarien: Die Zukunftsoptionen des Jerome Boateng
Nach Monaten des Tauziehens bestätigte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic Anfang April den Albtraum vieler Fans: Jerome Boateng wird den Rekordmeister im Sommer verlassen. Doch wie geht es für den zweifachen Triple-Sieger weiter?
Nach zehn Jahren an der Isar werden Jerome Boateng und der FC Bayern ab Sommer getrennte Wege gehen. Der “Sportbuzzer” brachte nun drei mögliche Optionen für die Zukunft des 32-Jährigen ins Spiel.
Eine viel diskutierte Möglichkeit wäre für Boateng eine Rückkehr in die alte Heimat. Der gebürtige Berliner startete seine Karriere bei Hertha BSC und absolvierte dort elf Profieinsätze, bevor er zum Hamburger SV wechselte. „Er ist bei Hertha ausgebildet worden, hat die Akademie durchlaufen“, erinnerte Ex-Manager Michael Preetz „Der Junge hat hier seine Wurzeln und eine unglaubliche Entwicklung genommen.“
Die derzeit strauchelnde Alte Dame hat durch Investor Tennor große Pläne und könnte dadurch finanziell in der Lage sein, eine solche Rückholaktion zu stemmen.
Auch eine Wiedervereinigung mit Halbbruder Kevin-Prince wäre denkbar, sodass ein Wechsel zur Hertha für Boateng nicht nur sportliche, sondern auch viele emotionale Gründe hätte.
Option 2: Wechsel ins europäische Ausland
Eine Alternative zum Transfer innerhalb der Bundesliga, ist ein Wechsel ins europäische Ausland. „Ich würde nicht Nein sagen“, verriet Boateng “CGTN Sports” letzten Sommer über eine mögliche England-Rückkehr, wo er bereits 2010/11 für Manchester City auflief. „Ich liebe es, die Premier League zu sehen, ich liebte es auch dort zu spielen.“ Der Abwehrspieler wäre „definitiv bereit“, nochmal bei einem Premier-League-Klub zu unterzeichnen. Aufgrund seines Gehalts von rund 10 Millionen Euro kommen aber nur wenige liquide Vereine in Frage. Neben dem FC Chelsea könnten auch Tottenham Hotspur oder Manchester United mögliche Transferziele sein. Die Red Devils meldeten schon vor drei Jahren Interesse an, kassierten damals aber eine Abfuhr.
Ähnlich verhielt es sich mit Paris Saint-Germain und Juventus Turin. Beide waren in der Vergangenheit bereits an dem 1,90m Mann interessiert, wobei die Italiener einen Deal damals aus finanziellen Gründen platzen ließen. Da Juve in den vergangenen Jahren aber besonders ablösefreien Stars ins Auge fasste, könnte es im Sommer zu einem erneuten Versuch kommen.
Option 3: Karriereende in der MLS
Das dritte Szenario beinhaltet einen Abschied Boatengs vom europäischen Kontinent, um seine aktive Laufbahn in der lukrativen Major League Soccer zu beenden.
Wie schon seinen Weltmeister-Kollegen Bastian Schweinsteiger, der vor Karriereende zwei Jahre lang bei Chicago Fire kickte, könnte es auch den Innenverteidiger nochmal nach Übersee ziehen.
Die nordamerikanische Liga ist dafür bekannt, erfolgreichen Stars aus Europa eine verlockende letzte Herausforderung zu ermöglichen. Dennoch scheint diese Variante, aufgrund von Boatengs sportlicher Höchstform, eher unwahrscheinlich zu sein.
Zudem hat der Berliner auch außerhalb des Fußballplatzes viel zu tun. So entwarf er bereits eine Kleidungs- und Brillenkollektion und brachte das Magazin “BOA” heraus, um sozial benachteiligte Menschen zu unterstützen. „Ich möchte noch mehr kreieren und mich ausleben. Das Hauptaugenmerk liegt derzeit auf dem Fußball, aber ich kann mir vorstellen, nach der Karriere in einen kreativen Bereich zu gehen“, erklärte der Bayern-Star Mitte November 2020 bei Spox.
Einst ist klar: Jerome Boateng ist längst zur Marke geworden und wird seinen Fans, ob auf oder neben dem Platz, auch in Zukunft noch lange erhalten bleiben.