Nagelsmann kritisiert Löws Taktik bei der EM: “Ich mag die Defensivstruktur nicht so gerne”
Das Achtelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft sorgt nach wie vor für viel Aufsehen in Fußball Deutschland. Vor allem Ex-Bundestrainer Joachim Löw und sein taktisches System stehen dabei im Mittelpunkt der Kritik. Auch Julian Nagelsmann hat das System der der DFB-Elf bei der EURO kritisiert, jedoch nicht den Einsatz der Dreiekette.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Nagelsmann ein Befürworter der Dreierkette ist. Bei RB Leipzig kam diese öfter zum Einsatz und beim FC Bayern wird man diese “neue taktische Formation” laut Nagelsmann in der kommenden Saison hin und wieder sehen.
Auch Joachim Löw setzte bei der Fußball-Europameisterschaft, vollkommen überraschend, auf eine Dreierkette ohne wirklichen Erfolg. Laut Nagelsmann lag dies jedoch nicht an der taktischen Grundordnung.
“Die Abläufe haben vielleicht nicht immer so gut funktioniert”
Im Gespräch mit der “Sport BILD” machte der 33-jähirge deutlich, dass man das schlechte Abschneiden der DFB-Elf nicht auf die Dreierkette schieben kann: “Die Grundordnung ist ja nur eine Positionierung von Spielern. Und dann gibt es das System. Das System ist die Grundordnung gefüllt mit Leben, mit Abläufen. Die Abläufe haben vielleicht nicht immer so gut funktioniert, das hat aber erst mal nichts mit der Grundordnung zu tun, die müssen mit Viererkette genauso funktionieren.”
Aus Sicht des FCB-Coach war die defensive Spielweise von Löw viel entscheidender: “Ich persönlich bin kein großer Freund von der Defensivstruktur, die Deutschland bei der EM hatte.” Vor allem im Achtelfinal-Duell gegen England war deutlich zu sehen, dass Deutschland sehr defensiv agiert hat und nicht gewillt war in der Offensive Risiken einzugehen.
Laut Nagelsmann hat die deutsche Elf jedoch das Potenzial jede Grundordnung zu spielen, egal ob Dreier- oder Viererkette: “Grundsätzlich denke ich, die Qualität der deutschen Spieler ist so groß, dass man jede Grundordnung mit ihnen spielen kann.”