Bayern-Nachwuchschef Sauer: “Wir müssen uns einen eigenen Transfermarkt aufbauen”
Knapp 70 Mio. Euro haben die Bayern für ihr Nachwuchsleitungszentrum ausgegeben, welches im Sommer 2017 in Betrieb genommen wurde. Die Erwartungen der Verantwortlichen sind groß. Hasan Salihamidzic & Co. wollen künftig ihre eigenen Stars ausbilden, anstatt diese teuer einzukaufen. Campus-Leiter Jochen Sauer verriet nun, welche Strategie der Rekordmeister mit seiner Jugendarbeit verfolgt.
Mit Jamal Musiala und Josip Stanisic haben in den vergangenen beiden Jahren zwei Bayern-Nachwuchsspieler den Sprung aus dem Jugendbereich zu den Profis geschafft. Die beiden Youngsters sind die Blaupause für alle weiteren Talente am eigenen Campus. Mit Spielern wie Nemanja Motika, Malik Tillman oder Gabriel Vidovic gibt es durchaus den einen oder anderen, der bereits unter Julian Nagelsmann reinschnuppen durfte.
Nachwuchschef-Leiter Jochen Sauer ist zufrieden mit den jüngsten Entwicklungen am Bayern-Campus: “Was die grundsätzliche Zielsetzung angeht, Spieler auszubilden, die die Chance haben, bei unseren Profis dabei zu sein, sind wir auf keinem schlechten Weg. Unsere Quote kann sich generell sehen lassen, dass zeigen Jamal Musiala und Josip Stanisic”, betonte dieser im Interview mit dem vereinseigenen Mitgliedermagazin “51”.
“Das „Mia san mia“ kann man nicht einfach einatmen”
Sauer machte aber zeitgleich deutlich, dass die Förderung von Nachwuchstalenten zeitintensiv ist und es keine Garantien gibt: Das “Das geht nicht von jetzt auf gleich. Das „Mia san mia“ kann man nicht einfach einatmen. Deswegen ist es auch so wichtig, die Spieler lange hierzubehalten.”
Laut dem 49-jährigen ist es wichtig, dass die Bayern künftig auch Spieler im Fokus behalten, die nicht auf Anhieb den Durchbruch beim Rekordmeister geschafft haben: “Wir müssen uns einen eigenen Transfermarkt aufbauen. Wenn wir zehn Jahre in ein Talent investieren, sollten wir es immer im Blick behalten und die Option haben, darauf zurückgreifen zu können. Wenn von 20 verliehenen Talenten mindestens eines nach einer gewissen Zeit das Zeug hat, bei uns im Profikader geführt zu werden. Damit hätten wir dann schon wieder Geld gespart im Vergleich zum Transfer eines externen Spielers.”
Dieses Modell hat in der Vergangenheit bereits sehr gut geklappt. Sauer verwies dabei unter anderem auf Spieler wie Philipp Lahm, David Alaba oder Toni Kroos, die alle samt bei anderen Klubs den Durchbruch im Profigeschäft geschafft haben und nach ihrer Rückkehr auch beim FCB eine tragende Rolle übernommen haben.