DFL-Kritik ist unerwünscht: Bayern-Stars erhalten Maulkorb?
Der Rückrunden-Auftakt am Freitagabend zwischen dem FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach hat für viel Aufsehen in den vergangenen Tagen gesorgt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Münchner das Spiel aufgrund der zahlreichen Corona-Fälle gerne verschoben hätten. Die DFL legte jedoch ihr Veto ein und die Bayern beugten sich dieser Entscheidung. Wirklich glücklich darüber waren die Münchner nicht, auch nicht die FCB-Spieler. Kritik an der DFL scheint dennoch unerwünscht zu sein beim FC Bayern.
Insgesamt neun Bayern-Spieler wurden in den vergangenen Tagen positiv auf Corona getestet und stand am vergangenen Freitag bei der 1:2-Heimniederlage gegen Gladbach nicht zur Verfügung. Julian Nagelsmann musste seinen Kader mit Jugend- und Amateurspielern auffüllen, um eine Niederlage am grünen Tisch zu verhindern.
Laut Gladbach-Sportchef Max Eberl haben sich die Bayern im Vorfeld der Partie für eine Spielabsage bzw. -Verschiebung stark gemacht. Die DFL lehnte diesen Vorschlag jedoch ab und bestand auf einer Austragung. Während Sportvorstand Hasan Salihamidzic den DFL-Entschluss im Vorfeld der Begegnung noch diplomatisch akzeptiert hat, zeigte sich Thomas Müller nach dem Spiel nicht so verständnisvoll.
“Zu politisch, zu politisch!”
Der 32-jährige äußerte sich gegenüber “Sat1” wie folgt zu der Entscheidung der DFL: “Ob es jetzt fair ist, dass eindeutig verletzte Spieler zu einer Liste dazugehören, würde ich jetzt eher bezweifeln, aber…”. Damit kritisierte der offensive Mittelfeldspieler die DFL-Regularien, wonach Spieler wie Leon Goretzka und Josip Stanisic aufgrund einer “sportspezifischen Verletzungen“ offiziell zum Kader gezählt werden, obwohl diese faktisch nicht einsetzbar sind.
Kurz nachdem Müller zu seiner DFL-Kritik angesetzt hatte, wurde er vom Bayern-Mediendirektor Dieter Nickles aus dem Off “ermahnt”, nicht über dieses Thema öffentlich zu sprechen. Was Nickles genau zu Müller gesagt hat, ist im TV nicht zu hören. Klar ist aber: Müller reagierte prompt und folgte der Bitte von Nickels: “Ach, willst nicht Dieter? Zu politisch, zu politisch!”. Im Anschluss zeigte sich der FCB-Star deutlich zurückhaltender: “Das muss die Liga da wissen, was sie tun, aber wir hätten es genauso gut gewinnen können.”
Es scheint fast so, als möchten die Bayern dieses Thema in der Öffentlichkeit nicht mehr diskutieren. Kurios ist dabei jedoch, dass Klubchef Oliver Kahn vor dem Spiel die DFL-Spielordnung selbst noch kritisiert hatte. Der 52-jährige machte sich für eine Überarbeitung der Spielordnung stark.
Trümmer Haufen DFB.