Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn wirft gerade während der anhaltenden Corona-Pandemie einen genauen Blick auf die Finanzen des deutschen Rekordmeisters. Auffallend dabei: Zwar erhält der FCB im Vergleich zu den anderen Vereinen in der Bundesliga das meiste Geld bei den TV-Erlösen, vergleichbar mit England sind diese Zahlen jedoch nicht ansatzweise.
Für die anstehenden Vertragsgespräche mit Robert Lewandowski, Manuel Neuer und Thomas Müller benötigt der FC Bayern finanzielle Freiheiten. Eine wichtige Einnahmequelle sind in dem Zusammenhang die TV-Gelder, welche jährlich ausgeschüttet werden. Bayern-Boss Oliver Kahn sieht hier im Vergleich zur Premier League ein „erdrutschartiges Missverhältnis“, wie er gegenüber der „tz“ und dem „Münchner Merkur“ betonte.
Premier League gegen Bundesliga: 2 Milliarden vs. 150 Millionen Euro
Kahn füllt diese Aussage auch mit konkreten Zahlen, die tatsächlich einen überraschend großen Unterschied zeigen: „Aktuell betragen die jährlichen Einnahmen aus den internationalen TV-Verträgen der Bundesliga weniger als 150 Millionen Euro pro Jahr – die Premier League kassiert im gleichen Zeitraum mehr als zwei Milliarden Euro.“
Kahns Ziel ist, diese große Differenz zu minimieren, damit sowohl die Bayern als auch die Bundesliga im Allgemeinen nicht den Anschluss an die englischen Klubs verlieren. Deshalb unterstreicht der 52-Jährige: „Es braucht Lösungen von Seiten der Bundesliga, wie diese gewaltige Differenz wieder verringert werden kann.“ Laut Kahn gehe es für den deutschen Meister darum, „weiter innerhalb einer starken, international wettbewerbsfähigen Bundesliga zu den Top-5-Klubs in Europa zu gehören.“ Wie diese Schritte konkret aussehen könnten, ließ der Vorstandsvorsitzende jedoch offen.

