Vier-Punkte-Plan: So will Kahn den FC Bayern zukunftssicher aufstellen

Alex Frieling
Foto: Getty Images

Die kommenden Wochen und Monate sind nicht nur sportlich eine Herausforderung für den FC Bayern, sondern vor allem auch finanziell. Klubchef Oliver Kahn hat deshalb einen Vier-Punkte-Plan entwickelt, womit der 52-Jährige sicherstellen möchte, dass der deutsche Rekordmeister nicht den Anschluss an die europäischen Spitzen-Klubs verliert.



Diese Woche erst hat Oliver Kahn dargestellt, wie groß der Unterschied bei den TV-Erlösen zwischen der Premier League und der Bundesliga ist. Sollte sich dies so weiterentwickeln, drohen die Münchner ins Hintertreffen zu geraten. Der Vorstandsvorsitzende der Münchner will dieser Entwicklung jedoch entschieden entgegenwirken und sich nicht kampflos gegen die Investoren-Klubs aus England, Spanien und Frankrich geschlagen geben. Deshalb hat der 52-Jährige nun einen Vier-Punkte-Plan erstellt.

Sponsoring als wichtiger Eckpfeiler beim FC Bayern

Der erste Punkt ist dabei das Sponsoring: „Wir sind im Bereich Sponsoring unter den Top drei in der Fußballwelt. Diese Position werden wir in Zukunft auf Basis unserer weltweiten Strahlkraft weiter ausbauen“, erklärt Kahn gegenüber der „tz“ Kahn.

Dem Vernehmen nach stehen die Münchner kurz davor den Vertrag mit ihrem Hauptsponsor, der Deutschen Telekom, zu verlängern. Der neue Deal soll dem FCB knapp 20 Mio. Euro Mehreinnahmen sichern. Zudem möchten die Bayern ihre Internationalisierung weiter vorantreiben. Dazu hat man erst vor kurzem ein neues Auslandsbüro in Bangkok eröffnet, um den südostasiatischen Markt anzugehen.

Transfermarkt als zweite wichtige Säule

Die Bayern sind dafür bekannt, dass man nicht bereit ist den Ablöse-Wahnsinn auf dem Transfermarkt mitzugehen. Vielmehr legt man den Fokus auf junge oder ablösefreie Spieler, während die Leistungsträger im Kader langfristig gehalten werden sollen. Für Kahn sei „kluges und effizientes Agieren auf dem Transfermarkt“ wichtig und er unterstreicht: „Dazu gehört auch die ständige Weiterentwicklung unserer Nachwuchsarbeit.“

Passend dazu hat der „kicker“ vor kurzem berichtet, wonach die Münchner künftig vermehrt „junge Perspektivspieler“ verpflichten möchte und keine fertigen Stars. Wenn notwendig, können diese Spieler nach einer gewissen Zeit beim FCB wieder gewinnbringend verkauft werden. Somit möchte man die Transfererlöse deutlich ankurbeln.

Digitale Welt: Mehr Nähe zu den Fans

Auch die Bayern-Anhänger sind für Kahn eine wichtige Säule mit dem Blick in die Zukunft: „Wir wollen die Nähe und Qualitätsbeziehung zu unseren Fans weiter ausbauen“, erklärt Kahn und weiter: „Hier wird uns die ständige Weiterentwicklung der digitalen Welt neue Möglichkeiten des Fuß­ballerlebnisses im Stadion und über andere Kanäle bieten.“

Wie konkret dies aussehen wird ist derzeit noch offen. Die Münchner haben Ende 2019 ein eigenes eSport-Team gegründet. Die beiden FCB-Macher Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge haben sich in der Vergangenheit stets gegen diesen Schritt ausgesprochen. Mit Blick auf die europäische Konkurrenz haben die Bayern in diesem Bereich noch einen deutlichen Nachholbedarf.

Bayern-Mentalität behalten – Mia san Mia

„Der vierte Faktor ist die Siegesfähigkeit und Mentalität, die den Klub über Jahrzehnte auszeichnet und die fest in der DNA des FC Bayern verankert ist: „Diese werden wir weiter kultivieren, denn das wird auch in den kommenden Jahren ein elementarer Erfolgsfaktor sein. Wenn es uns gelingt, in diesen Bereichen erfolgreich zu agieren, werden wir eine weitere sportlich und wirtschaftlich erfolgreiche Dekade des FC Bayern erleben“, führt Kahn aus.

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