Die 50+1-Regel ist schon seit geraumer Zeit ein Reizthema in der Fußball Bundesliga. Bayern-Klubchef Oliver Kahn fordert eine aktive Debatte über diese Reglung und stellten deren Sinn in Frage.
Die 50+1-Regel sorgt schon seit Jahren für hitzige Diskussionen in der Bundesliga. Während sich in der Vergangenheit eine große Mehrheit der 36 Profi-Klubs für die Reglung stark gemacht hat, wurden zuletzt immer mehr Stimmen lauter, die eine Reform fordern. Auch Oliver Kahn gehört mittlerweile dazu. Der 53-Jährige äußerte sich im Gespräch mit dem Magazin „11Freunde“ wie folgt dazu: „Man sollte weiter über den Sinn der 50+1-Regel nachdenken.“ Kahn betonte zeitgleich, dass er selbst „nicht angetreten sei, um neue Freunde zu finden, sondern um den FC Bayern in der absoluten Spitze zu halten – und dafür brauchen wir alle eine hochklassige Liga“.
Der Vorstandsvorsitzende ist überzeugt davon, dass eine Anpassung der 50+1-Regel zu mehr Wettbewerb in der Bundesliga führen würde: „Man kann davon ausgehen, dass unsere Konkurrenz stärker werden könnte, wenn die 50+1-Regel fällt“.
Die 50+1-Regel ist „mittlerweile zu einer Ideologie geworden“
Kahn kritisierte zudem den Umgang mit der Regel. Demnach seit diese „mittlerweile zu einer Ideologie geworden“ und „jeder, der das Konzept in Frage stellt oder zumindest mal Gedankenspiele anregt, ist automatisch der Böse.“
Der Bayern-Boss ist zudem überzeugt davon, dass man durch eine Reform dieser Reglung auch die Vermarktungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga im internationalen Vergleich stärken würde: „Wir möchten aus England nicht hören, wir in Deutschland seien eine Art ‚Farmers League.“
Konstrukte wie bei Manchester City oder Paris St. Germain sind für Kahn jedoch keine Lösung. Der FC Bayern selbst wolle weiterhin „unabhängig bleiben, das ist unsere Basis, unsere Kultur“, betonte dieser.