Weltstar in der Schaffenskrise: Hilft Mané eine „neue Position“ beim FC Bayern?

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: Getty Images

Sadio Mané steht derzeit sinnbildlich für die anhaltende Ergebniskrise beim FC Bayern. Nach einem sehr guten Saisonstart (5 Tore in 6 Pflichtspielen) läuft nun auch der Senegalese seiner Normalform hinterher. In den letzten Partien spielte Mané nun auf einer neuen Position. Doch was steckt dahinter?



Mit dem Abgang von Robert Lewandowski musste Trainer Julian Nagelsmann sein Spielsystem im Vergleich zur letzten Saison anpassen. Seit dieser Spielzeit schickt der 35-Jährige seine Mannschaft oft in einem 4-2-2-2-System auf den Rasen. In dieser neuen Formation spielte Sadio Mané meist in der Doppelspitze mit Serge Gnabry oder Thomas Müller. Dass der Senegalese auch als Mittelstürmer und Zielspieler eingesetzt werden kann, zeigte er in der vergangenen Saison beim FC Liverpool. In der abgelaufenen Spielzeit bekleidete Mané bei den Reds auch mehrmals die Position des Mittelstürmers und kam in 34 Premier League Spielen auf 16 Tore und vier Assists.

„Fremdkörper“ Sadio Mané

In den ersten Pflichtspielen funktionierte das neue Spielsystem und Mané zeigte sich in Torlaune. So erzielte der Senegalese in den ersten sechs Pflichtspielen fünf Tore. Doch seit dem Pokalspiel gegen Viktoria Köln hat der Senegalese keinen weiteren Treffer mehr erzielen können. Des Weiteren fand der Neuzugang vom FC Liverpool insbesondere in den letzten beiden Bundesligapartien (VfB Stuttgart, FC Augsburg) meistens keine richtige Bindung mehr zum Offensivspiel der Münchner.

„Sky“-Experte Dietmar Hamann kritisierte den Senegalesen nach der Pleite gegen den FCA als einen „Fremdkörper“ in Bayerns Offensive: „Er ist nicht integriert. Er wirkt isoliert und nimmt kaum am Spiel teil. Das muss der FC Bayern in den Griff bekommen.“

Doch benötigt Sadio Mané eine neue Position, um seine Torflaute zu beenden? In den letzten Spielen verzichtete Nagelsmann auf Mané im Sturmzentrum und positionierte ihn vermehrt auf dem linken Flügel. Keine unbekannte Position für den afrikanischen Weltstar. In seinen Liverpooler Zeiten spielte der Senegalese vermehrt auf dem linken Flügel und bildete mit Roberto Firmino und Mohamed Salah eines der gefährlichsten Offensiv-Trios der letzten Jahre. Allerdings scheint Mané seine neu-alte Position noch nicht zu liegen. Noch nicht.

Interne Rückendeckung für Mané

Laut dem „kicker“ handelt es sich bei der neuen Position für Mané um keine kurzfristige, sondern um eine langfristige Lösung. Wie „kicker“-Redakteur Georg Holzer berichtet, werde Mané intern eher als Flügelspieler betrachtet. So wie zu seinen besten Zeiten beim FC Liverpool. Und auch wenn die neue Positionierung in den letzten Spielen noch keine großen Früchte getragen hat, erfährt der Senegalese vereinsintern die volle Rückendeckung.

Beispielsweise startete Mané bei der ersten Saison-Niederlage beim FC Augsburg auf dem linken Flügel, konnte aber weiterhin nicht die gewohnten spielerischen Akzente setzen. So lieferte der Senegalese eine schlechte Leistung (47 Ballkontakte, 18 Ballverluste und nur 38 Prozent gewonnene Zweikämpfe) ab und dennoch stellten sich nach der Pleite u.a. Thomas Müller und Sportvorstand Hasan Salihamidzic hinter den glücklosen Mané: „Er läuft nicht neben der Spur. Das Fass brauchen wir nicht aufmachen“, versuchte Müller die Kritik von seinem Teamkollegen abzuwenden. Auch Salihamidzic gab Mané Rückendeckung, allerdings appellierte er auch an den 30-Jährigen: „Wir reden viel, wir sprechen ihm zu und versuchen, ihn auf den richtigen Weg zu bringen. Auf dem Platz muss er das schon selber machen.“

Es bleibt nur zu hoffen, dass Mané so schnell wie möglich sein eigenes Selbstvertrauen zurückfindet, um auch den FC Bayern aus der Ergebniskrise in der Bundesliga zu helfen. Ob das auf dem linken Flügel eher klappt, als im Offensivzentrum bleibt allerdings abzuwarten.

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