Ex-Weggefährte über Nagelsmann: „Mit Ersatzspielern sprach er wenig bis gar nicht“

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Julian Nagelsmann muss derzeit viel Kritik beim FC Bayern einstecken. Nach vier sieglosen Spielen werden nicht nur die FCB-Fans nervös, auch die Verantwortlichen an der Isar hoffen auf eine schnelle Trendwende nach der Länderspielpause. Spannend wird es zu vor allem zu sehen, wie Nagelsmann mit den unzufriedenen Bayern-Stars künftig umgeht. Dem Vernehmen nach gibt es durchaus den einen oder anderen Reservisten in München der gefrustet ist. Wie nun bekannt wurde, gehört das Kadermanagement nicht unbedingt zu den Steckenpferden des Jungtrainers.

Was haben Jupp Heynckes und Hansi Flick gemeinsam, unabhängig von der Tatsache, dass beide das Triple mit dem FC Bayern gewonnen haben? Die beiden Ex-FCB-Trainer haben es geschafft aus ihren jeweiligen Mannschaften eine echte Einheit zu formen. Sowohl in der Saison 2012/13 als auch 2019/20 war ein gewisser Teamspirit spürbar. Egal ob Stammspieler- oder Ergänzungsspieler, alle haben an einem Strang gezogen und ihre persönlichen Ziele der Mannschaft untergeordnet.

Spricht Nagelsmann zu wenig mit den Spielern?

Mit Blick auf die aktuelle Bayern-Mannschaft wird schnell klar, dass Nagelsmann es noch nicht geschafft hat die vielen Individualisten zu einer Einheit zu formen. Laut „Sky“ fordern die Verantwortlichen in München aber genau das von dem 35-Jährigen. Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic haben sowohl als Spieler und später als Funktionäre die Champions League gewonnen und wissen, wie wichtig ein intaktes Mannschaftsgefüge für den sportlichen Erfolg ist.

In den vergangenen Tagen machten vermehrt Meldungen die Runde, wonach der Austausch mit den Spielern, vor allem mit jenen die nicht zur „ersten Garde“ gehören, verbesserungswürdig ist. „BILD“-Reporter Robert Schreier kennt Nagelsmann bereits aus seiner Zeit bei der TSG Hoffenheim und machte nun deutlich, dass der Umgang mit den Spielern nie eine Stärke des Jungtrainers war: „Er hat generell wenig mit Spielern gesprochen, mit Ersatzspielern noch weniger, teilweise gar nicht“, erklärte dieser im Podcast „Bayern Insider“.

Laut Schreier fällt Nagelsmann aber auch der Umgang mit größeren Namen nicht so einfach: „Kevin Kuranyi war damals mit Abstand der größte Star als Nagelsmann die Mannschaft übernommen hat. Er hat ihm damals gesagt, wie wichtig er für die Truppe sei und wie sehr er auf ihn baut. Gespielt hat er dann jedoch keine Minute. Er hat auch sehr wenig mit ihm gesprochen, auch inhaltlich nicht.“

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