Bayern ohne Mittelstürmer? Augenthaler: „Es war klar, dass Fragen kommen würden“

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: IMAGO

Der FC Bayern befindet sich derzeit in einer Ergebniskrise. So konnten die Münchner die letzten vier Bundesliga-Partien nicht gewinnen und zuletzt verlor man mit 0:1 gegen Augsburg. Mit den ausbleibenden Erfolgen und der fahrlässigen Chancenverwertung wird die Stürmer-Diskussion an der Säbener Straße wieder größer. Im Rahmen eines „kicker“-Interviews äußerte sich nun auch Ur-Bayer Klaus Augenthaler zur aktuellen Situation beim deutschen Rekordmeister.



Nach einem furiosen Bundesliga-Start mit neun Punkten aus den ersten drei Spielen und einem Torverhältnis von 15:1 konnte der FC Bayern in den letzten vier Spielen nur vier Treffer erzielen. Zu wenig, wenn der Anspruch lautet, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Neben der mageren Torausbeute schaffen es die Münchner derzeit einfach nicht, ihre herausgespielten Chancen konsequent zu nutzen.

Aufgrund dieser anhaltenden Ergebniskrise beim deutschen Rekordmeister wird die Stürmer-Diskussion nach dem Lewandowski-Abgang nun immer größer. Der langjährige Bayern-Spieler Klaus Augenthaler wundern diese aktuellen Diskussionen allerdings nicht.

„Die Chancen für Tore waren da“

Im Gespräch mit dem „kicker“ verrät der 65-Jährige, dass er trotz der Ladehemmungen in der Offensive an eine Trendwende glaubt: „Julian Nagelsmann sagte mir, die Mannschaft habe so viel offensive Energie, dass ich schon glaube, dass es noch funktionieren wird. Außerdem war die Entscheidung Lewandowski abzugeben, richtig.“ Dennoch zeigte sich Augenthaler nicht verwundert, dass das Thema um einen neuen Mittelstürmer wieder an Fahrt aufnehmen könnte, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. „Mir war aber klar, dass Fragen kommen würden, wenn der FC Bayern am fünften oder sechsten Spieltag nicht erster ist. So trat es jetzt ein. Die Chancen für Tore waren aber da.“

„Die jetzige Erfahrung wird Nagelsmann abhärten und stärken“

Mit Blick auf die aktuelle Situation beim deutschen Rekordmeister nimmt Klaus Augenthaler Trainer Julian Nagelsmann zwar in Pflicht, glaubt aber fest an eine Trendwende unter dem derzeitigen Bayern-Coach. Auf die Frage, ob Nagelsmann die nötige Erfahrung für den FC Bayern fehlt, sagt der 65-Jährige: „Das glaube ich nicht. Nagelsmann weiß, dass er liefern muss. Die Ziele hat er mit dem Verein besprochen, sie sind kein Geheimnis. Und ihm war vorher sicher bewusst, dass der Wind rauer wird, wenn er fünf Punkte hinter dem ersten steht. Die jetzige Erfahrung wird Nagelsmann abhärten und stärken.“

Eins ist allerdings auch klar: für die Ergebnis-Trendwende beim deutschen Rekordmeister hat Julian Nagelsmann nicht mehr all zu viel an Zeit. In der Bundesliga treffen die Münchner auf gleich drei direkte Konkurrenten (Leverkusen, Dortmund, Freiburg). Wenn Nagelsmann auch in diesen Spielen sieglos bleibt, könnte das Kapitel „Nagelsmann“ in München schon vorzeitig vorbei sein.

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