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Angst vor Investoren aus dem Nahen Osten: Hoeneß plädiert für die Abschaffung der 50+1-Regel

Uli Hoeneß
Foto: IMAGO

Die 50+1-Regel ist schon seit geraumer Zeit ein Reizthema in der Fußball Bundesliga. Die Verantwortlichen beim FC Bayern haben in den vergangenen Monaten immer wieder für eine Reform stark gemacht. Laut Ehrenpräsident Uli Hoeneß würden die Münchner den Wegfall der 50+1-Regel befürworten. Der 71-Jährige befürchtet, dass der Rekordmeister international den Anschluss verliert.



Die 50+1-Regel sorgt schon seit Jahren für hitzige Diskussionen in der Bundesliga. Während sich in der Vergangenheit eine große Mehrheit der 36 Profi-Klubs für die Reglung stark gemacht hat, wurden zuletzt immer mehr Stimmen lauter, die eine Reform fordern. Auch die Bayern gehören mittlerweile dazu. Klubchef Oliver Kahn hat vergangenen Sommer bereits betont, dass man über den “Sinn der der 50+1-Regel nachdenken muss”. Der 53-Jähruge kritisierte zudem den Umgang mit der Regel. Demnach seit diese “mittlerweile zu einer Ideologie geworden” und “jeder, der das Konzept in Frage stellt oder zumindest mal Gedankenspiele anregt, ist automatisch der Böse.”

“Man muss fast Sorgen haben”

Auch Uli Hoeneß hat sich nun erneut für den Wegfall der 50+1-Regel ausgesprochen. Der 71-Jährige fürchtet vor allem die finanzstarken Investoren aus Katar und Saudi-Arabien: “Man muss fast Sorgen haben, dass gerade aus dem Nahen Osten in den nächsten ein, zwei Jahren noch einige Vereine aufgekauft werden. Man spricht davon, dass Katar Manchester United kaufen und Saudi-Arabien den FC Liverpool kaufen will. Dann wird es lustig für uns. Dann ist das Spiel ohne Grenzen aufgenommen”, betonte dieser bei einer Talkveranstaltung der “Neuen Presse”.

Hoeneß will international nicht ins Hintertreffen geraten

Hoeneß sieht die aktuelle Entwicklung im europäischen Fußball sehr kritisch. Vor allem die Tatsache, dass die Finanzregeln der UEFA nicht greifen, ist ein großes Problem. Zudem würde sich die Bundesliga mit der 50+1-Regel selbst ins Abseits stellen. Laut dem langjährigen Bayern-Manager würden die Münchner einem entsprechenden Wegfall sofort zustimmen: “Wir wären total dafür, dass die 50+1-Regel fällt, weil wir international total ins Hintertreffen geraten”, sagte er über den Standpunkt des FC Bayern.

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31 Comments
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Heikles Thema mit Vorteile aber auch Nachteile!

Hoffentlich greifen irgendwann endlich die Finanzregeln der UEFA,dass wäre der richtige Schritt nach vorne!

da brauchen wir nicht auf die UEFA hoffen, die hat schon bewiesen, daß sie das nicht hinbekommt. Schlimmer noch wird es mit der FIFA. Die bisher so kleine schnuggelige Club-WM wird demnächst in Saudi-Arabien mit 32 Mannschaften ausgetragen und alle Funktionäre werden sich vor den Scheichs verneigen.
Machen wir uns nichts vor. Letztendlich ist es doch egal, ob die 50+1 bestehen bleibt oder nicht. In München wird in Kürze kein Spieler mehr aus München spielen, in der deutschen Nationalmannschaft kaum noch ein Spieler ohne Migrationshintergrund. Da ist es doch letztlich egal, wer Deutscher Meister, CL-Sieger oder Weltmeister wird. Die Mannschaften haben doch eh keinen moralischen Hintergrund mehr, zu deren Ruhm wir ins Stadion gehen und uns die Kehle heiser schreien…
Warum sollte es im Fussball anders sein, als im normalen Leben….Für mehr Bequemlichkeit, Einflussnahme und ein paar Euro verkaufen wir doch alle unsere Kultur, unsere Sprache und unsere Seelen….
Jetzt könnt ihr mich in eine Ecke stellen, in die ich mit meiner Lebensleistung gewiss nicht hingehöre, aber das ist leider die Wahrheit. Auch wenn sie keiner hören will.

Mimimimi

Alles genau auf den Punkt gebracht!

Die NationalM kann man sich sparen.
Für was soll sie denn stehen?
Für den Fußball hier im Land?

Sie beteiligt sich an einem Spektakel, das von geld- und geltungsgeilen Funktionären zu einem Event des Schaulaufens von Athleten verkommen ist, die mit ihren Heimatländern gar keine Verbindung mehr haben.

Gewalt im Schüler- und Jugendfußball gehört hierzulande doch schon zum Alltag.

Warum?

Weil weder der DFB noch die Landesverbände Interesse daran haben, für Ordnung zu sorgen.

In jedem noch so kleinen Dorfverein spielen heute Fußballer, die mit dem Ort, für den sie spielen, null Verbindung haben.

Letztendlich ist Fußball zu einem Markt der Egoismen verkommen, dem immer mehr den Rücken kehren.

Ein paar Tausend brüllen sich in den Stadien die Kehlen heiser, die anderen bekommen den Hintern gerade noch in der Halbzeitpause hoch, um sich ein neues Getränk zu holen.

Also ist es doch egal, wer den oder diesen Verein kauft.

Jede Firma muss für die Fernsehwerbung hohe Summen zahlen.

Dann soll doch auch der DFB an das Fernsehen bezahlen, wenn er Sendezeiten für die Unternehmen Fussballclubs haben möchte.

Ich habe alle Abos gekündigt und schaue mir das Ganze nur noch ab und an im Fernsehen an.

Das schreibt einer, der bis zu seinem 50. Lebensjahr aktiv Fußball gespielt hat.

Bis auf die Sache mit dem Dorfverein stimme ich dir in allen Punkten zu.

Ich gebe dir zum großen Teil recht Aber ausnahmen bestätigen auch die Rede Bei unserem Verein dem FSV Schwaigern spielen Ausschließlich nur einheimische Spieler Obwohl auch bei uns jeder spieler willkommen ist Wir stellen immerhin 3 mannschaften Im Wettbewerb und das sucht seines gleichen bei uns Im Unterland Fußball
Wie gesagt ich finde das auch ein sehr heikles Thema und vieles was hier berichtet wird stimmt auch und ist wahr Deshalb bin auch ich sehr gespannt wie es weiter geht in dieser hinsicht 50+1

Ihr könnt Euch glücklich schätzen, viele bzw. nur Spieler aus der eigenen Gemeinde zu haben.

Geht mal in den Umkreis von Städten.

Da spielen in der Mannschaft dann abgehalfterte, ehemals in höheren Ligen Aktive, die fahren 2 – 3 mal die Woche einfach bis zu 80 Kilometer ins Training.

Warum? Klar, für Kohle!

Aber auch, weil der Verein unbedingt von der A-Klasse in die Kreisliga oder Bezirksliga aufsteigen will.

Alle im Ort fragen sich dann für was? Vor allem, für was soll ich auch noch eine Spende an den Verein geben?

Am Ende schaut keiner mehr die Spiele an, weil man sowieso nur ganz wenige Spieler kennt und die Spiele zu Unzeiten angesetzt sind.

Mittlerweile haben es die Verbände hinbekommen, dass am Samstagnachmittag kaum noch Jugend- und Schülerspiele sind, weil die Kids ja ins Stadion kommen sollen, um Millionäre für viel Geld beim Laufen bewundern zu dürfen.

Da krankt es von der Spitze des DFB bis runter zu den Kreisverbänden.

Dafür bekommen die Verantwortlichen bis hin zu den Schiedsrichtern regelmäßig Freikarten für Bundesligaspiele.

Am Ende müssen dann Übungsleiter noch Kurse besuchen, um Mannschaften Trainieren zu dürfen.

Kein Wunder,dass sich diesem Verfahren nur noch wenige unterwerfen.

@SüdStern

Vollkommene Zustimmung meinerseits.
Su bringst die Dinge gut auf den Punkt.

„Machen wir uns nichts vor. Letztendlich ist es doch egal, ob die 50+1 bestehen bleibt oder nicht. In München wird in Kürze kein Spieler mehr aus München spielen, in der deutschen Nationalmannschaft kaum noch ein Spieler ohne Migrationshintergrund.“

50+1, keine Münchener und Deutsche mit Migrationshintergrund – welcher Zusammenhang besteht da???

@Afcb

Auf die UEFA und die FIFA zu hoffen, das kann man vergessen.
Eher tritt Robert Habeck in die CDU ein als dass sich bei UEFA und FIFA etwas ändeet

Wie wäre es, wenn sich die FCB-Bosse mit ihrer Macht und Kompetenz einfach mal UEFA-weit für die Einhaltung des Fairplays einsetzen, anstatt einen schon vollständig kommerzialisierten Sport noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen. Ich fürchte in ein paar Jahren kann man sich den Zirkus nicht mehr anschauen, weil es nur noch darum geht woher die Investoren kommen.

Erst in ein paar Jahren?

Großes Durchhaltevermögen! Gratulation.

Da hat die Uefa nichts zu melden. Das ist die CAS, die die.Uefa ausbremst. Da gehts um die Grundrechte der EU. Investitionsfreiheit. “Ich darf in mein Unternehmen so viel Geld aus meinem Privatvermögen stecken wie ich will.” Du kannst davon ausgehen, dass die UEFA ein Financial Fairplay nie durchseten KANN. Da gehts gar nicht mal um Inkompetenz, sondern defacto um Machtlosigkeit.

Der CAS ist korrupt, da geht es nicht um Grundrechte.

Die 50+1 Regel Regel ist auch ein sehr wirksamer Schutz. Wenn man sich einmal voll verkauft hat, gibt es kaum einen Weg zurück, und man wird zum Spielball.

Bayern hat 25% seiner Anteile schon an adidas allianz audi verkauft, und dabei auch immer Kapitalerhöhungen durchgeführt. Dortmund macht ständig Kapitalerhöhungen, zuletzt 2021 über 85 Millionen. Entspricht etwa der Ablöse für Adeyemi Haller Schlotterbeck, sonst wär das nicht drin gewesen.

Dieser schöne Kapitalerhöhungs-Taschenspielertrick fällt weg, sobald mal alle Anteile verkauft sind.

Bayern verdient genug Geld und sollte seine Anteile so lange es geht behalten. Und wenn es doch mal notwendig ist, bleiben 25% bis man an diese 50+1 Grenze stösst. Dafür bekommt man vielleicht 500 Mio, und realistisch kann man das 1-1 mit Kapitalerhöhungen begleiten, für insgesamt eine runde Milliarde.

Viel Spielraum, und den sollte man bewahren. Gibt wenig Grund für Bayern, an 50+1 zu rütteln

Wenn der Patron diese Thematik der 50+1 Regel so offen anspricht dann brennt der Baum.
Felix, Cancelo, wer macht das Rennen, Chelsea oder der FCB?
Bayern braucht einen neuen Weltklasse MS wenn man weiter ganz oben mitmischen will.
Der Patron sieht die Felle davonschwimmen.
Boehly kauft den Markt in Rekordgeschwindigkeit leer. Die Bayern können bei den aktuellen Bedingungen nicht mithalten. So einfach ist es- leider.
Der Patron schlägt Alarm.

Die 50+1Regel hätte schon seit Jahren weg sein sollen/müssen. Man muss sich mal damit abfinden das man heutzutage viel Geld im Fußball benötigt und nix mehr mit Tradition gewinnt. 50+1 muss schleunigst fallen und jeder Verein soll dann für sich entscheiden ob er sich Investoren etc holt oder nicht! Man sollte dann aber auch mit den Konsequenzen leben! Entweder oben mitspielen->oder im Mittelfeld->oder man versinkt in der Bedeutungslosigkeit

@Philipp

Keine Ahnung, wieso du für deinen gehaltvollen Beitrag Dislikes bekommst.

weg mit dieser Regelung aus der Steinzeit

Wie von mir bereits gesagt, nix drin in der Schatulle.
Sobald die 50+1 Regel abgeschafft ist heißt es:
Übernehmen die Kataris oder Saudis den FC Bayern?
So schauts aus in the real world.

Mir gefällt diese Entwicklung auch nicht.
Aber ist sie zu ändern?
Ich glaube, nein.
Also hat der Uli recht damit, dass die 50+1-Regel fallen muss, will man künftig international noch mithalten.
Nicht schön für alle Fußballromantiker. Aber es ist nun mal die Realität.

Ja, und der DFB und die DFL macht ja vor, wie das geht mit der Geldgeilheit. Da wird z.B. das gleiche Produkt mind. 2 x verkauft, allein um die Bundesliga live anzuschauen, muss man an 2 Anbieter zahlen. Das ist eigentlich an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Mit der CL ist es genauso. Und die wollen 50 + 1 als letztendliche, moralische Instanz bewahren.
Die gaben doch den Knall nicht gehört.

Ich halte Hoeneß für einen hervorragenden Geschäftsmann, aber hier ist er aus meiner Sicht auf dem Holzweg: Die aktuellen und zukünftigen Investoren in anderen Ligen will er mit noch mehr Investoren in Deutschland in Schach halten? Das kann nicht der richtige Weg sein und wird den Fußball noch kaputter machen, als er es eh schon ist.
Er sollte sich lieber mal für eine strenge Durchsetzung der Finanz-Regelungen der UEFA stark machen und sich insbesondere die Frage stellen, weshalb es möglich ist, dass Investoren in England oder Frankreich immer wieder zum eigenen Vergnügen und ohne Gegenleistung grenzenlos Geld in Vereine pumpen dürfen, während sich Vereine wie Bayern oder Dortmund jeden Euro selbst real erwirtschaften müssen. Das ist doch seit Jahren der entscheidende Fehler im System Fußball, dass also irgendwelche Milliarden von “Investoren” als echte Einnahmen zählen und damit keinen Verstoß gegen die UEFA-Finanzregeln bedeuten…

Vjekoslav Keskic
Vjeko hat das Projekt "FCBinside" im Sommer 2019 gegründet. Seine Leidenschaft zum FC Bayern besteht bereits seit Anfang der 90er Jahre. Während er in seiner Kindheit/Jugend noch als aktiver Kicker unterwegs war, schreibt er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren regelmäßig über die schönste Nebensache der Welt. Schon damals lag ein gewisser Fokus auf seiner großen Fußballliebe – dem FC Bayern.