Es war der mediale Aufreger in den vergangenen Wochen. Während der Länderspielpause wurde Bayern-Coach Julian Nagelsmann überraschend durch Thomas Tuchel ersetzt. Nachdem die Verantwortlichen die Entlassung insbesondere durch die sportlichen Ergebnisse im Kalenderjahr 2023 rechtfertigten, wurden nun neue Kritikpunkte an Nagelsmann aus Mannschaft und Führungsetage bekannt.
Am Abend des 23. März verkündete Transferexperte Fabrizio Romano vollkommen überraschend, dass der deutsche Rekordmeister Julian Nagelsmann entlassen wird. Der Verein selbst bestätigte die Entlassung knapp 24 Stunden später. Die Verantwortlichen Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn begründeten die plötzliche Entlassung mit der enttäuschenden sportlichen Ausbeute nach der Winterpause sowie der angeblich fehlenden Chemie zwischen Trainer und Team.
Die „Sport BILD“ hat nun weitere Details zu dem Aus des 35-Jährigen veröffentlicht. So sollen insbesondere dessen Ansprachen zuletzt in der Kabine für Unmut gesorgt haben. Durch seine informationsüberladenen Ausführungen sei es dem Team nicht möglich gewesenen, die Anweisungen zu folgen. Zudem soll der Ex-Coach von der Kabine, vor Spielen als „leidenschaftslos“ empfunden worden sein. So soll Nagelsmann der Mannschaft vor Anpfiff lediglich „viel Glück“ gewünscht haben.
Zu wenig Engagement und Kommunikation
Ein weiterer Kritikpunkt an Nagelsmann soll der Umgang mit den Reservisten gewesen sein. Das populärste Beispiel hierfür ist Youngster Ryan Gravenberch, welcher unter Nagelsmann kaum zum Einsatz kam und sichtbar unter der fehlender Kommunikation mit seinem Trainer litt. Dies solle laut der „Sport BILD“ einen Keil zwischen Mannschaft und Trainer gebracht haben, auch wenn sich einige Bayern-Profis nach dessen Rauswurf deutlich pro Nagelsmann positionierten und lobende Worte für ihren Ex-Coach fanden.
Auch in der bayrischen Chefetage soll man nach „Sport BILD“-Informationen in den letzten Wochen unzufrieden mit der Arbeitsmoral von Nagelsmann gewesen sein. So habe dieser mit den Bossen immer weniger interagiert, während in der Vergangenheit mindestens ein bis zwei Treffen pro Woche stattfanden. Somit habe Kahn und Salihamidzic die Möglichkeit gefehlt, aktuelle Entwicklungen zu besprechen. Durch Tuchels intensives Engagement an der Säbener Straße sähen sich die Bosse in ihrer Entscheidung bestätigt.
Der Skiurlaub, den Julian Nagelsmann zur Länderspielpause angetreten hat, soll zudem als Irritation gewirkt haben, besonders nach der schwachen Leistung gegen Bayer Leverkusen (1:2). Letztendlich habe das Zusammenspiel dieser Streitpunkte, sowie die sofortige Verfügbarkeit Tuchels zur plötzlichen Freistellung des 35-Jährigen geführt.