Im Sommer 2019 hat Uli Hoeneß seinen Rückzug vom FC Bayern angekündigt. Der langjährige Bayern-Macher hat sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und das Zepter an Herbert Hainer & Co. übergeben. Dennoch gibt es immer wieder Gerüchte, wonach der 71-Jährige im Hintergrund die Fäden zieht. Wie nun bekannt wurde hat Hoeneß deutlich mehr Einfluss auf den FCB als man im ersten Moment denken würde.
Uli Hoeneß wechselte, nach seinem frühen Karriereende als Profifußballer aufgrund einer schweren Knieverletzung, 1979 ins Management des FC Bayern. Der Welt- und Europameister führte den Verein zunächst an die Spitze des deutschen Fußballs und baute ihn anschließend zur Weltmarke auf. Unter seiner Führung, zunächst bis 2009 als Manager, danach als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender, gewann der FC Bayern 20 Deutsche Meisterschaften, dazu elf Mal den DFB-Pokal und zweimal die Champions League.
Auch wenn es nach seinem Rückzug deutlich ruhiger geworden ist, rund um Hoeneß, mischt dieser nach wie vor beim FC Bayern mit. Laut dem Pay-TV-Sender „Sky“ hat dieser weiterhin großen Einfluss auf viele Bereiche in München.
Hoeneß steht im regelmäßigen Austausch mit Thomas Tuchel
Das Tagesgeschäft beim FCB wird vom Vorstand, allen voran Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, geleitet wird. Hoeneß kann als Aufsichtsratsmitglied allerdings alle Entscheidungen mit großer (finanzieller) Tragweite aktiv beeinflussen. Gerüchten zufolge hat Hoeneß den Aufsichtsrat „fest in seiner Hand“. Heißt im Klartext: Legt Hoeneß sein Veto ein, gibt es kein grünes Licht des Kontrollgremiums. Dies ist vor allem bei teuren Spieler-Transfers entscheidend.
Auch Trainerverpflichtungen und -Entlassung werden von Hoeneß (mit)entschieden. Nach „Sky“-Informationen hat der 71-Jährige die Freistellung von Julian Nagelsmann unterstützt und sich für ein Engagement von Thomas Tuchel stark gemacht. Tuchel genießt, trotz des Fehlstarts, weiterhin das volle Vertrauen von Hoeneß. Die beiden sollen regelmäßig telefonieren. Zuletzt gab es sogar einen kurzen Plausch auf dem Trainingsplatz, bei dem Hoeneß sichtlich aufgebracht wirkte.
Holt Hoeneß Kolo Muani zum FC Bayern?
Wie „Sky“ erfahren haben will, ist Hoeneß auch in die aktuelle Stürmersuche beim FC Bayern involviert. Demnach macht sich dieser FCB-intern für eine Verpflichtung von Randal Kolo Muani stark. Da der Aufsichtsrat der Bayern Transfers ab einem Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro absegnen muss, wird die Stürmerfrage in den kommenden Wochen ohnehin ein großes Thema für Hoeneß & Co. werden.
Hoeneß plädiert deutlich zum Franzosen und scheint kein Fan von einem Kane-Transfer zu sein. Mit bald 30 Jahren ist der Engländer Hoeneß schlichtweg zu alt und zu teuer. Nach „Sky“-Informationen hat dieser auch bereits Tuchel seine Präferenz deutlich gemacht.
Interessant ist vor allem: Dem Vernehmen nach hat Hoeneß auch großen Einfluss auf die aktuelle Führungsdebatte an der Isar. Auch wenn Hoeneß sowohl Oliver Kahn als auch Hasan Salihamidzic in den Klub geholt hat, ist es ein offenes Geheimnis, dass der Bayern-Patron vor allem Salihamidzic den Rücken stärkt. Kahn hingegen scheint immer mehr das Vertrauen von Hoeneß zu verlieren, was unter Umständen dazu führen könnte, dass der 53-Jährige im Sommer einen Posten als Vorstandsvorsitzender räumen muss.