Enthüllt: So kam es zum Palhinha-Desaster am Deadline Day

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Nach dem Kane-Coup hätte die Verpflichtung von Joao Palhinha der krönende Abschluss der bayerischen Sommer-Transferperiode werden soll. Am Ende kam alles anders. Der Deal platzte auf der Zielgeraden. Viele Fans, Medien und Experten fragen sich immer noch, wie es soweit kommen konnte. Wie nun bekannt wurde, haben FCB-interne Unstimmigkeiten zu dem Palhinha-Desaster am Deadline Day geführt.

„Früher haben wir über den Deadline Day gelacht“, betonte Uli Hoeneß als er auf den geplatzten Palhinha-Transfer angesprochen wurde. Der 71-Jährige kündigte zeitgleich an, dass die Bayern in Zukunft Abstand von Last-Minute-Deals nehmen möchten. Aber wie konnte es am vergangenen Freitag überhaupt dazu kommen, dass die Münchner erst 24 Stunden vor dem Ablauf der Transferperiode bei Fulham-Star Joao Palhinha ernst gemacht haben?

Wie „The Athletic“ berichtet, ist vor allem die Transfer-Taskforce der Bayern maßgeblich dafür verantwortlich, dass man sich nicht früher um den Portugiesen bemüht hat. Laut dem Portal herrschte bis Ende August keine Einigkeit, ob die Münchner tatsächlich eine „Holding Six“ verpflichten werden. Demnach haben Thomas Tuchel und die Bayern-Bosse (Hoeneß, Rummenigge und Dreesen) zu lange über die Notwendigkeit eines neuen Mittelfeldspielers diskutiert.

„Am Ende haben überstürzt gehandelt“

Als man sich dann dazu entschlossen hat doch nochmal aktiv zu werden auf dem Transfermarkt, hat der Verein erneut viel Zeit gebraucht um einen Kandidaten zu finden, mit dem sowohl der Klub als auch der Trainer zufrieden war. „Am Ende haben wir reagiert und überstürzt gehandelt“, verriet eine Quelle aus dem Verein gegenüber „The Athletic“.

Tuchel hat bereits zu Beginn der Transferperiode darauf hingewiesen, dass er im defensiven Mittelfeld Bedarf sieht personell nachzulegen. Hoeneß hingegen verwies Mitte Juli, im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee, dass man diese Baustelle mit der Verpflichtung von Konrad Laimer bereits geschlossen hätte. Warum es sechs Wochen später dann doch noch zu einem Kurswechsel kam, ist offen.

Klar ist: Hätte man sich 1-2 Wochen vorher um Palhinha bemüht, wäre der Deal aller Voraussicht nach problemlos über die Bühne gegangen. Gleiches gilt vermutlich auch für die Suche nach einem Ersatz für Benjamin Pavard.

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