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Tuchel über Schiedsrichterin Frappart: “Es ist besser, nichts zu sagen”

Stephanie Frappart
Foto: Getty Images

Beim 0:0 der Bayern gegen den FC Kopenhagen stand Schiedsrichterin Stéphanie Frappart im Mittelpunkt. Nach dem Spiel äußerten sich Trainer Thomas Tuchel und Thomas Müller nicht gerade begeistert über die Leistung der Französin.



Thomas Tuchel wollte über die Spielleitung der Schiedsrichterin am liebsten gar nicht sprechen: “Es ist besser, nichts zu sagen. Als Trainer wird es nur teuer, wenn man über die Schiedsrichter spricht. Sie müssen den Schiedsrichter-Beobachter über die Schiedsrichterin fragen”, meinte der Bayern-Trainer nach dem Spiel kurz angebunden.

Thomas Müller war naturgemäß mehr in Redelaune. Für einen Schubser am Weltmeister hätten die Bayern vielleicht einen Strafstoß verdient gehabt. Seine Meinung dazu: “Diesen Schubser mit zwei gestreckten Armen: Natürlich ist es ein kleiner Schubser, aber es ist ein offensichtlicher. Da kannst du, vor allem wegen Dummheit, schon mal einen geben. Genau im richtigen Timing, mit zwei Händen, es ist kein Körper reinstellen  sondern wegschubsen. Den sehe ich“, sagte Müller nach dem Spiel bei DAZN.

In der 84. Minute war Müller von Gegenspieler Peter Ankersen im Strafraum leicht geschubst worden. Frappart entschied auf Weiterspielen und nicht auf Elfmeter.

Müller: “Das passt halt nicht!”

Die mögliche Elfmeterszene in der  in der Nachspielzeit sah Müller differenzierter: “Den Handelfmeter hätte ich auch nicht gegeben”, erklärte Müller.

Nach einem langen Pass auf Frans Krätzig war der Ball an den Arm von Kopenhagen-Verteidiger Peter Ankersen gesprungen. Schiedsrichterin Frappart zeigte zunächst auf den Punkt, revidierte ihre Entscheidung jedoch nach dem Eingreifen des VAR.

Müller bemerkte dazu, dass es im Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Newcastle am Vortag für eine vergleichbare Szene einen Strafstoß gegeben hatte: “Ich glaube, die Regeln geben ihn her, wenn man den von gestern anschaut”, so Müller.

Und weiter: “Ich bin kein Freund der Regel. Wenn die Regel es hergibt, dann ist es schon komisch, dass er gestern nicht gepfiffen wurde – und dann gegeben wurde – und heute wird er gepfiffen und sogar zurückgenommen. Das passt halt nicht!”

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Das Schieben gegen Müller muss man nicht pfeifen, aber das Handspiel, bei dem der Arm im 90 Grad-Winkel abgestreckt war, muss man ahnden. Der VAR hätte gar nicht eingreifen dürfen, da es sich nicht um eine Fehlentscheidung gehandelt hat. Für mich ein klarer Regelverstoß,

Was mich halt ärgert, ist diese vollkommene Willkür bei Elfmeterentscheidungen. Was im einen Spiel gepfiffen wird, muss im anderen Spiel noch lange nicht als Elfer ausreichen. Ich gebe gerne zu, dass es im Fussball Situationen gibt, wo du als Sportler sagts, dass man das nicht pfeifen darf…, aber darum gehts ja leider nicht. Es geht darum, dass Regeln möglichst einheitlich angewandt werden sollen.

Mich bringt eigetlich am meisten auf die Palme, wenn der VAR bei “Grauzonenentscheidungen” aktiv wird. Und der Schiri entscheidet sich nach Betrachten der Szene um, obwohl auch die ursprüngliche Entscheidung vertretbar gewesen wäre.

Wenn es in einem Spiel wie gestern, 3 “Grauzonen-Elfer” nicht gibt – und obwohl vom Schiri gepfiffen, die vertretbare Entscheidung dann, nach eigetlich vom Regelwerk nicht gedeckten VAR-Eingriff kassiert werden, dann regt mich das auf.
Ich glaube darum geht es Müller auch mit seiner Aussage.

Seit dem Leverkusen-Spiel leide ich da vielleicht betwas unter Verfolgungswahn. Da hat auch der VAR bei einer vertertbaren Entscheidung eingegriffen – und meies Erachtens dadurch aus ner Hofmann-Schwalbe einen Elfmeter gemacht.

An solche Situatuationen denkt man halt, wenn man selber dann solche Elfer nicht kriegt.

Unterm Strich allerdings nach dem gestrigen Spiel ziemlichwurscht.
Wäre das aber ein KO-Spiel gegen Real oder City gewesen, gäbst richtig Rambazamba nach solchen Entscheidungen.

Last edited 11 Monate zuvor by LaBonbonera

Da hast du nen Punkt! Der VAR hätte sich besser rausgehalten.
Andererseits ist auch das unentscheidbar: War es eine klare Fehlentscheidung? In meinen Augen ja. Und am Di bei PSG gegen die Magpies gleichermaßen!

Die Handregel an und für sich ist ein Witz und reformbedürftig. Wie es Ralf Rangnick sagte: Angeschossene Hand muss wieder Hauptkriterium werden. Mit anderen Worten: Nur noch vorsätzliches Handspiel und vorsätzliche (unnatürliche) Verbreiterung der Körperfläche. Natürliche Bewegungsabläufe grundsätzlich nicht strafbar – selbst bei abgespreiztem Arm.

Naja, ganz so leicht ist es häufig halt dann doch nicht. Das hört man doch häufig sogar im O-Ton von Verantwortlichen nach ner strittigen Elfer-Entscheidung. Da hörst du dann Sätze wie “er hat den Ball nichtmal gesehen” oder “er hat sogar noch versucht, sich wegzudrehen”.

Dabei wird manchmal nicht berücksichtigt, dass man beispielsweise seine Körperfläche nur darum vergrößert, EBEN WEIL man sich wegdreht. Würde man stehen bleiben, würde man den Ball vielleicht auch an den arm kriegen – hätte aber zumindes seine Körperfläche nicht vergrößert. Verstehst du was ich meine? Der Spieler dreht sich ABSICHTLICH weg, und kriegt NUR DESHALB den Ball an den Arm. Elfer oder kein ELfer??

Oder bei “nicht gesehen” – da könnte man – etwas übertrieben – dann argumentieren, dass man nie nen Elfer verursachen kann, wenn man die Augen zu macht.

Wie gesagt, so einfach ist das nicht. Aus kürzester Entfernung angeschossen zu werden, sollte grundsätzlich mal “nahezu” ein Freibrief sein. “Nahezu” sag ist deshalb, weils halt dann trotzdem damit zu tun hat, WO die Arme sind.

Ob Absicht oder nicht, weiß häufig nur der Abwehrspieler. Und man kanns nicht bei Absicht bewenden lassen – wenn man fahrlässig den BAll an den Arm kriegt und dadurch eine Torchance verhindert, wird man auch fahrlässigkeit sanktionieren müssen.

Manchmal hat man bei den Entscheidungen das Gefühl, die Schiris und VARs haben selbst nie Fussball gespielt. Weil wenn sie da hätten, sollten sie ein besseren Gespür dafür bekommen, was strafbar ist, und was nicht.

Würde mir wünschen, dass zumindes bei strittigen Szenen ein Stück weit berücksichtigt würde, ob überhaupt ein Vorteil oder NAchteil entstanden ist. Das sollte das Hauptkriterium sein. Wenn ein Abwehrspieler auf der Torlinie ein sicheres Tor verhindert, weil er den Ball an Hand/Arm hat, dann sollten wir nicht drüber diskutieren, ob der strafbare Bereich des Arms irgendwo in der Achselhöhle beginnt.

Wenn es irgendwo im Strafraumeck passiert, und bei Betrachtung der Situation festgestellt wird, dass der Schuss der angreifenden Mannschaft irgendwo im Nivana gelandet wäre – dann kann man für einen Streifschuß an der Achselhöhle keinen Elfer geben. Finde ich.

Alles richtig.

So ein Käse! Wenn das Hand ist, dürfen nur noch Armamputierte aufs Feld.

Hätte man durch ein so lächerliches Handspiel gewonnen, wäre es schon peinlich gewesen.

👍

stimmt, hätte man ja umgekehrt auch nicht akzeptiert 🤷🏽‍♂️

Klar kann man und sollte man auch über das Regelwerk diskutieren, aber die Olle hat demnach leider zurecht den Elfer zurückgenommen.

Der Spieler bewegt sich Richtung Tor weil er sieht, dass der Ball dahin geht. In dieser Dreh-Bewegung bekommt er den Ball zwar mit Verbreiterung der Körperfläche, aber entsteht durch keine unnatürliche Bewegung und ist absolut unabsichtlich an den Arm, im Grunde an die Achselhöhle. Kein Elfmeter gemäß Regelwerk.

Die Schiedsrichterin hat zwar vorher eine Ecke, einen Einwurf und kurz danach ein klares Handspiel nicht gegeben und wirkt total unsympathisch und hat Null Ausstrahlung, aber die Elferentscheidung hat sie korrekt bewertet.

Zum Nachlesen, was keiner wirklich versteht und jeder anders interpretiert:

Laut dem offiziellen DFB-Regelwerk verläuft die Grenze zwischen Schulter und (angelegtem) Arm unten an der Achselhöhle.
Dementsprechend liegt ein Vergehen wegen eines Handspiels in diesen Fällen vor:
* Ein Spieler berührt den Ball absichtlich mit der Hand oder dem Arm (zum Beispiel durch eine Bewegung der Hand oder des Arms zum Ball hin).
* Ein Spieler berührt den Ball mit der Hand oder dem Arm und „vergrößert“ seinen Körper aufgrund der Hand- bzw. Armhaltung auf unnatürliche Art. Diese unnatürliche Vergrößerung des Körpers liegt vor, wenn die Hand- oder Armhaltung weder die Folge einer Körperbewegung des Spielers in der jeweiligen Situation ist noch mit dieser Körperbewegung gerechtfertigt werden kann. Mit der vorgenommenen Hand- oder Armhaltung geht der Spieler das Risiko ein, dass der Ball an seine Hand oder seinen Arm springt und er dafür bestraft wird.
* Ein Spieler befördert den Ball direkt mit der Hand oder dem Arm ins gegnerische Tor. Dabei ist es unerheblich, ob das Handspiel absichtlich oder unabsichtlich erfolgt.
* Ein Spieler trifft ins Tor, unmittelbar nachdem er den Ball mit der Hand oder dem Arm berührt hat. Auch in diesem Fall spielt es keine Rolle, ob das Handspiel absichtlich oder unabsichtlich erfolgt ist.
* Prallt der Ball vom Kopf, Fuß oder dem restlichen Körper eines Spielers ab und berührt dabei den Arm oder die Hand desselben Spielers oder eines Spielers in der Nähe, gilt das nicht als Handspiel.
* Ein Kontakt des Balls mit der Schulter gilt nicht als Handspiel.
* Waren Arm oder Hand beim Ballkontakt nah am Körper und wurde der Körper demnach nicht unnatürlich größer gemacht, liegt ebenfalls kein Handspielverstoß vor.
* Berührt ein Spieler den Ball nach einem Sturz mit seiner Hand oder seinem Arm, wird dieser Vorgang selten als Handspiel gewertet, außer der Spieler streckt die Arme oder Hände während des Sturzes seitlich oder senkrecht vom Körper weg.
* Unabsichtliches Handspiel bei einer Torvorlage gilt seit der Saison 2021/2022 nicht mehr als strafbares Handspiel.

Bitte überfordere die User hier doch nicht mit dem Regelwerk. Die Schiedsrichterin ist eine Frau und weil Frauen keine Ahnung von Fußball haben, hat sie ganz viele Fehlentscheidungen getroffen – ist doch klar, oder? 😉

Ironie Ende.

Und grundsätzlich pfeifen alle Schiris gegen Bayern, es handelt sich um eine weltweite Verschwörung.

Stimmt, das war gestern tatsächlich auch so ähnlich zu lesen 😀

👍

Hier gibt’s im Allgemeinen zu viele Überforderte.

stimmt😌
na ja, aus Sicht der Bayern hat sie halt alle kniffligen Entscheidungen gegen die Bayern gepfiffen, schon das reicht, um in Ungnade zu fallen…
aber nee, sie ist auch noch eine Frau🙄
das macht die Sache nur noch schlimmer 😁😁

DFB Regelwerk in einem UEFA Spiel du bist ja schon seit dem Anstoss überfordert… genauso wie Frau Frappart

👍

Danke! Good Job.

Kleiner Einwand:
“Prallt der Ball vom Kopf, Fuß oder dem restlichen Körper eines Spielers ab und berührt dabei den Arm oder die Hand desselben Spielers oder eines Spielers in der Nähe, gilt das nicht als Handspiel.” (1)

“und kurz danach ein klares Handspiel nicht gegeben…” (2)

Das “klare Handspiel” war ein Stockfehler, wo der Ball dem Blondling vom Fuß ungeschickter Weise an die Hand sprang. Gemäß (1) kein Handspiel!

Würde stimmen, wird aber fast immer gepfiffen

Mal im Ernst: da gab es keine Situation, die einen Elfer gerechtfertigt hätte. Von daher hat die SRin keinen spielentscheidenden Fehler gemacht und nicht schlechter gepfiffen als mancher männlicher SR, z. B. der Topschiri aus Polen in Paris.

Exacto.

Der Hand-Elfer für PSG war ein Geschenk und ein Witz. Die Rücknahme gestern war korrekt und aller Ehren wert.
Der Schubser war eine Kann-Entscheidung.
Schlimmer finde ich, dass das Schiri-Team keine Ecke gegeben hat, nachdem Kopenhagens Torwart den Ball über die Latte gelenkt hatte. Sowas muss man sehen!

 “Ich glaube, die Regeln geben ihn her, wenn man den von gestern anschaut”, so Müller.

Quatsch, die Regeln geben ihn eben nicht her. Auch der von Paris gestern war irregulär, wie ja sogar die UEFA mittlerweile zugegeben hat. Der VAR wurde suspendiert.

Qualifikation: “Frau”

Die Elfer waren alle keine. Gut, bei Thomas hätte man gucken können, vor allem weil er sich so vehement aufgeregt hat, aber ansonsten nichts Würdiges dabei. Es ist immernoch ein Kontaktsport.
Mein persönliches Problem ist die Ecke die nicht gegeben wurde, weil man sowas sehen muss. Das hat jeder im TV gesehen, jeder im Stadion und unsere Bank auch. Dann aber so reagieren auf eine offensichtliche Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns da kann man sich nur fragen warum die überhaupt pfeifen dürfen. An der Stelle, richtige Reaktion von Ulle.
Ein eigentlicher Freistoß der zu Abstoß wurde, Einwürfe für uns die dann Kopenhagen ausgeführt hat, sonstiges.
Wir brauchen dringend gute Schiedsrichter/innen. UND VOR ALLEM KLARE LINIEN.
PSG ist das beste Beispiel.

Sie hat ein Profilneurose … Muss sich in der Welt des Fußballs beweisen … Für mich mindestens ein Elfmeter oder sogar zwei .. der Schubser war definitiv einer und das Handspiel, wenn man Paris vergleicht auch einer …

Last edited 11 Monate zuvor by Alex

Ein irregulärer Elfer (Paris) kann niemals eine Rechtfertigung für einen weiteren irregulären Elfer (FCB) sein. Und das “Schubsen” war Kindergarten.

Wer denkt sich beweisen zu müssen verteilt willkürliche Elfmeter. Die Dame hat aber souverän und richtig entschieden.

Leute, der Fussball ist seit Jahren Korrupt, das haben wir noch bei PSG gesehen gegen Newcastle. Also ist das Alles besprochen.

Hier bewegen wir uns oft in Bereichen der Regelkunde. Zu den differenzierten Auslegungen eines Handelfmeters oder schubsen innerhalb des Strafraums, kommt erschwerend hinzu, dass die Schriedsrichterin völlig überfordert war und äußerst negativ in ihrer (nicht vorhandenen) Kommunikation / Gestik aufgefallen war. Umgangssprachlich – arrogante Quotenfrau mit einem Hauch von Selbstüberschätzung

Häte es nach dem nicht gegebenen Elfmeter, nicht Schiedsrichterball für Bayern geben müssen . Bayern hat doch den Ball gehabt und so noch eine Aktion starten können, wenn nicht Elfer gepfiffen worden wäre.Aber die Schiedsrichterin hat den Kopenhagenern den Ball nach der Aberkennung geben. komisch

Zensur?, echt jetzt – 😂😂, wegen dem Bissel 🙈🙈; oh jeh, armes Deutschland…

👍 Da sind wir uns einig. Zensur sollte nicht sein.

Tuchel were wahrscheinlich ein sexsist wenn er was sagen würde und diese Medien berichten darüber könnte er sich nicht leisten

Er wäre ein sexsist wenn er was sagen würde

Sebastian Mittag

Sebastian Mittag

Chefredakteur
Sebastian ist Chefredakteur bei FCBinside. Zuvor war er in gleicher Rolle bei SPOX und GOAL tätig, davor zuletzt als Head of Video bei SPORT1. Der gebürtige Münchner verfolgt den FC Bayern schon seit seiner Kindheit und sah Hunderte FCB-Spiele live im Stadion.