Bayern hat doch einen Führungsspieler! Drei Erkenntnisse nach dem United-Spiel
Die Bayern gewinnen mit 1:0 bei Manchester United. Als sicherer Gruppensieger waren die Münchner schon längst für das Achtelfinale qualifiziert. Trotzdem war die Partie wichtig, um eine Reaktion auf die herbe 1:5-Klatsche bei Eintracht Frankfurt zu zeigen. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zum Spiel.
Auch wenn Manchester United einen Sieg dringend nötig gehabt hätte, um noch auf das Weiterkommen hoffen zu können, setzten sich die Bayern im legendären Old-Trafford durch. Ein Statement-Sieg der Münchner und trotz des fehlenden Ergebnisdrucks für den FCB, ein Abend der Erkenntnisse lieferte.
1. Musiala belebt das Bayern-Spiel sofort
Jamal Musiala fiel wegen eines Muskelfaserrisses mehrere Wochen aus. Bei seinem ersten Spiel von Beginn an nach der Pause zeigte der Youngster gleich, wie wichtig er für das Offensivspiel der Bayern ist.
Immer wieder trug der 20-Jährige den Ball mit seinen schnellen Dribblings ins letzte Drittel des Feldes. Sein Mut zu Einzelaktionen mit dem Ball hat den Bayern während Musialas Abwesenheit gefehlt!
Eine dieser Szenen hätte auch einen Elfmeter einbringen können, als es zumindest einen Kontakt mit ManUnited-Verteidiger Harry Maguire im Strafraum gab. Die energischen Dribblings von Musiala sind eine Waffe – und besonders im Strafraum für jeden Gegner gefährlich.
Natürlich fehlt dem Nationalspieler nach seiner Verletzung noch die Kraft, das merkte man dann in der zweiten Halbzeit deutlich. In der 67. Minute nahm Thomas Tuchel ihn dann auch vom Feld. Auf Musialas Kreativität wird der Trainer aber in den nächsten Spielen sicher nicht verzichten wollen.
2. Kane ist ein echter Leader
Nach der Pleite in Frankfurt kam eine Diskussion über fehlende Führungsspieler im Team der Bayern auf. Harry Kane zeigte in Manchester aber: Er ist ein echter Anführer. Ganz besonders plakativ, als Mannschaftskollege Kingsley Coman bei einem Zweikampf von Alejandro Garnacho in die Werbebande geschubst wurde.
Sofort war Kane zur Stelle und nahm sich den United-Jungspund vor. Und die herangeeilten Raphael Varane und Bruno Fernandes gleich hinterher. Die Message war unmissverständlich: “Nicht mit meinem Mitspieler!”
Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft und 100-Millionen Mann bringt die Autorität für so etwas mit. Er wird auch in Zukunft ein immer wichtigerer Führungsspieler für die Mannschaft werden.
Schon jetzt loben ihn die Kollegen für seine Mannschaftsdienlichkeit. Diese demonstrierte Kane auch wieder im Spiel im Old Trafford. Oft ließ er sich extrem tief fallen, um hinten auszuhelfen und Bälle festzumachen. Ein Tor gelang dem Stürmer auch im dritten Spiel in Folge nicht – dafür bereitete er den Siegtreffer von Coman mustergültig vor. Es war das zweite Mal an diesem Abend nach dem Einsatz als Bodyguard, dass er Coman assistierte.
3. Bayern-Fans auf Top-Niveau
Nicht nur auf dem Platz zeigten die Bayern einen souveränen Auftritt – auf den Rängen war die Performance auch auf hohem Niveau. Die mitgereisten Münchner Anhänger sorgten das ganze Spiel über für gute Stimmung und beherrschten so in Sachen Lautstärke mit dem Old Trafford eines der legendärsten Stadien Europas.
Immer wieder leisteten sich die Bayern-Fans Frotzeleien gegen die Gastgeber. Und zwar so, dass sie es auch verstehen konnten: Auf Englisch. “This is a library!”, tönte es aus dem Münchner Block als Anspielung darauf, dass es im Stadion so leise sei, wie in einer Bibliothek.
“You’re shit, and you know you are”, riefen die Bayern den United-Fans mehrmals entgegen. Mit Blick auf die Leistung ihrer Mannschaft – und möglicherweise auch auf den spärlichen Heim-Support – antworteten diese irgendwann sogar: “We’re shit, and we know we are.”
Ich hoffe, dass diese Bayern-Fans den Heimsupport der United-Anhänger niemals selbst brauchen werden.
Die Stimmung in den englischen Stadien war einst phänomenal und einmalig. Dagegen ist das, was in den deutschen Stadien passiert, nur ein einstudiertes säuseln. Das muss man einfach zugeben, wenn man den Fußball schon lange verfolgt. Und die englischen Zuschauer lebten das Fair-Play vor , indem sie auch für gute Aktionen des Gegners applaudierten. Und vor allem gingen alle Zuschauer im Stadien mit, und das spielverlaufsabhängig, im Gegensatz zur Bundesliga. Heute ist das Publikum in England ein ganz anderes.
Nur interessant wie viele United Fans vor Abpfiff gingen, gibt es da auch einige Schönwetter Fans?
Das ist heute da ein Operetten-Publikum. Früher kamen die Zuschauer dort aus der Arbeiterschicht. Die können sich die heutigen hohen Eintrittspreise gar nicht mehr erlauben.
In England kann sich ein normal Verdiener kaum ein Stadionbesuch leisten!!!! Die würden von unseren Preisen träumen!!!!
Aha, wann war das denn mit der phänomenalen Stimmung in der Sugar-Daddy-Liga? Muß eine Generation vor mir gewesen sein 😉
Die Stimmung in deutschen Stadien ist super und findet weltweit Anerkennung!
Nichts dagegen, weil alles fuer sich genommen richtig. Leider, dafuer kann er selbst absolut nichts, wird Kane aus naheliegende Gruenden nicht ausreichen. Wie gesagt, das ist nicht einmal ansatzweise kritisch gemeint. Fall es gelaenge, die Achse personell nach hinten bis Neuer zu verlängern, MF und IV, waere das ein Riesenschritt. De Ligt kann man sich vorstellen, ist aber bislang zu verletzungsanfaellig und auch kein Aufbauriese. Zudem braucht auch er die absolute Akzeptanz seiner Mitspieler. Ob er die Defensive organisieren und fuehren koennte, ist offen. Im MF herrscht eine entscheidende Luecke, nach hinten und nach vorne. Dazu wird dort zu wenig (situatives) Tempo und Kreativitaet generiert. Die spielerische Eindimensionalitaet bleibt und liefert dem Gegner die ideale Ausrechenbarkeit. Wenn die Solisten taktisch / körperlich kollektiv gestoppt werden, war es das. Die Baustellen sind klar und sie bleiben einstweilen auch.
Manu ist schon lange eine tote Mannschaft.
Der Trainer ist nur ein Sündenbock für die Fehler der vergangen 15 Jahre!
Häääärryyy……..
Die beiden wichtigsten Erkenntnisse: Ja, die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt auf das Frankfurt-Debakel.
Aber gegen einen schwachen Gegner.
Man sollte den Sieg gestern nicht überbewerten.
Wichtig ist, dass der Sieg bestätigt wird in den letzten beiden BL-Spielen des Jahres gegen Stuttgart und in Wolfsburg,
Diese beiden Partien sind wesentlich wichtiger als der Kick gestern in Old Trafford.
Als Gradmesser lässt sich dieses Spiel nicht bezeichnen. Dazu war Man Utd. schlichweg viel zu schwach. Das Spiel aller Spiele dürfte das Match gegen den VFB am SO sein. Dann ist der FCB gefordert und zwar mit Kombinationsfußball sowie einer geschlossenen Mannschaftsleistung.