Nach Kritik an Kimmich: Bayern-Boss Dreesen watscht DFB-Vize ab!

Sebastian Mittag
Foto: Getty Images

DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert kritisierte Joshua Kimmich vom FC Bayern scharf. Jetzt bekommt er von Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen eine deutliche Antwort.

Jan-Christian-Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, hat mit einer deutlichen Ansage auf die Kritik von DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert an Joshua Kimmich reagiert.

Dreesen sagte der BILD: „Ich bin von diesen Aussagen mehr als irritiert. Es ist nicht nachvollziehbar, wenn der Vizepräsident des DFB die Leistungen eines verdienten und wichtigen Nationalspielers wie Joshua Kimmich in dessen Klub kritisiert.“

Der Bayern-CEO weiter: „Damit erweist er der Nationalmannschaft einen Bärendienst. Es gibt genug Themen beim DFB, mit denen sich Herr Schaffert hätte beschäftigen können, bevor er öffentlich solche Aussagen macht.“

Schaffert ist Chef des Norddeutschen Fußballverbandes und seit März 2022 im DFB-Präsidium. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem kulturelle Angelegenheiten, Ehrungen und Benefizveranstaltungen.

DFB-Vize attackiert Joshua Kimmich

In einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse sagte der 67-Jährige, Kimmich werde immer wieder als Führungsspieler genannt: „Den Beweis ist er bisher schuldig geblieben. Auch im Verein.“

DFB-Vize Schaffert griff in seinem Interview nicht nur Kimmich an, sondern holte zu einem Rundumschlag gegen das Personal der deutschen Nationalelf aus. „Es wäre mal an der Zeit, das spielende Personal radikal zu wechseln“, sagte er mit Blick auf die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Man brauche vielleicht nicht mehr nur die Hochbegabten, sondern auch mal die, „die bereit sind, die Ärmel hochzukrempeln“. 

Den Grund für seine ungewöhnliche Kritik an den Nationalspielern erklärte Schaffert so: „Weil ich doch bei ei­ner nicht ganz geringen An­zahl der zurzeit tätigen Spieler das Gefühl habe, dass man meint, vielleicht mit 85 Prozent des möglichen Einsatzes auf dem Platz auskommen zu können.“

Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte Schaffert schon in seine Schranken gewiesen. Er sagte der BILD: „Im DFB hat jeder seine Aufgabe. Es ist schön, dass die Nationalmannschaft alle interessiert, und Kritik ist nach den letzten Spielen völlig in Ordnung. Aber die Art und Weise, unsere wichtigen Spieler so überzogen zu kritisieren, geht nicht.“

Völler ergänzte: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er das wirklich so gemeint hat. Gerne werde ich ihm das noch mal bei einer Tasse Kaffee erklären.“

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