Noussair Mazraoui hatte beim FC Bayern den Jahresabschluss wegen eines Muskelbündelrisses verpasst. Nun wurde der Marokkaner trotz erst kürzlich abgeschlossener Reha von seinem Heimatland für den anstehenden Afrika-Cup nominiert. Zumindest nach der Meinung von Bayern-Coach Thomas Tuchel ist dies ein risikoreiches Unterfangen.
Die Teilnahme von Noussair Mazraoui am bevorstehenden Afrika-Cup war lange Zeit ungewiss. Nachdem sich der Rechtsverteidiger Mitte Dezember eine Waden-Verletzung zuzog, war die Möglichkeit einer Teilnahme an der Kontinental-Meisterschaft lange ungewiss. Dennoch wurde der 26-Jährige für das Turnier nominiert. Nachdem der Marokkaner in den vergangenen Wochen intensiv an seinem Comeback arbeitete, reiste er nun von der Säbener Straße ab, um doch noch am Afrika-Cup teilnehmen zu können.
Es ist noch fraglich, ob Mazraoui bereits das erste Spiel der Marokkaner am 17. Januar gegen Tansania bestreiten kann. Bayern-Coach Thomas Tuchel sorgt sich derweil um die Gesundheit des 26-Jährigen. Auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit der TSG Hoffenheim sprach der 50-Jährige über die risikoreiche Teilnahme Mazraouis. „Ja, ich habe die Sorge, dass sie ihn zu früh einsetzen. Das ist aber kein Vorwurf. Wir waren mit dem Verband in enger Abstimmung und haben dringende Empfehlungen ausgesprochen. Ich verstehe jeden Nationaltrainer, der die besten Spieler aufstellen will. Jetzt wurde ein Spieler angefordert, der noch im Aufbautraining ist,“ erklärte Tuchel den Standpunkt der Bayern.
Thomas Tuchel: „Die Realität ist etwas paradox“
Dabei habe man Mazraoui keineswegs die Teilnahme an einem so wichtigen Turnier verbauen wollen. Der 50-Jährige führte weiter aus: „Unser Wunsch wäre gewesen, dass er noch später anreist. Unsere Empfehlung ist, dass er frühestens im dritten Vorrundenspiel zum Einsatz kommt. Aber das ist nur eine Empfehlung, die auf einem Blatt Papier oder einer E-Mail steht. Ich wäre nicht verwundert, wenn sie die auf einmal vergessen würden und es anders kommt. Die Realität ist etwas paradox. Aber so ist es nun einmal.“
Ein verfrühter Einsatz des Rechtsverteidigers könnte den Bayern später zum Verhängnis werden. Dadurch, dass Marokko zum Favoritenkreis des AFCON-Cups gehört, muss man an der Säbener Straße bereits mit einer längeren Abwesenheit des 26-Jährigen rechnen. Eine erneute Verletzung würde den, auf der rechten Defensivseite dünn besetzten, Münchnern noch schwerer zusetzen.