Der FC Bayern startet mit einem 3:0-Sieg über die TSG Hoffenheim ins neue Pflichtspiel-Jahr. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.
Rund um das Spiel gegen Hoffenheim stand alles im Zeichen des Gedenkens an den verstorbenen Franz Beckenbauer. Auf dem Platz lieferte dann das Spiel der Bayern nach der Winterpause beim 3:0-Sieg folgende Erkenntnisse.
1. Musiala wird zum Spielentscheider
Das Spiel von Jamal Musiala ist eigentlich immer schön anzusehen: Seine Ballannahmen, seine Haken, seine Dribblings, seine Steckpässe – alles vom Feinsten!
Doch der nächste Schritt in der Entwicklung des 20-Jährigen auf dem Weg zum absoluten Superstar muss es sein, noch mehr Zählbares aufs Papier zu bringen. Noch mehr Assists, aber vor allem auch noch mehr selbst erzielte Tore.
Das schaffte Musiala mit seinem Doppelpack gegen Hoffenheim auf vorzügliche Weise. Im ersten Spiel des Jahres war Musiala endlich der absolute Spielentscheider!
Trainer Thomas Tuchel lobte ihn als den „besten Spieler“ der Bayern an diesem Abend. Und der Coach betonte auch, dass Musiala weiter an seinen Torbeteiligungen arbeiten möchte: „Jamal ist sehr fokussiert. Es ist ihm sehr wichtig, gute Statistiken zu haben, Tore und Vorlagen“, verriet der Trainer.
In der 59. Minute hätte Musiala auch gut noch einen Treffer mehr erzielen können, doch sein kraftvoller Schuss klatschte leider nur an den Pfosten.
Musiala selbst erklärte, dass das Toreschießen einer seiner Vorsätze für 2024 ist: „Ich versuche mein Level hoch zu halten, damit ich auch mehr Tore schießen und Assists geben kann“, erklärte er.
Damit will er auch in Zukunft das machen, was er jetzt gegen Hoffenheim schaffte: Mit Treffern Spiele für die Bayern entscheiden.
2. Standard wieder entscheidend – dank Barry
In der ersten Halbzeit bekamen die Münchner nur wenige Chancen, das 1:0 war ein wichtiger Dosenöffner – und kam einmal mehr durch eine Standardsituation zustande.
Konrad Laimer spielte eine Ecke kurz auf Raphael Guerreiro, der wählte den nächsten Kurzpass weiter zurück auf Leroy Sané, der steckte durch in den Strafraum auf Musiala. Dieser hatte seinen Laufweg frühzeitig mit einer beiläufigen Handbewegung einen Wimpernschlag vorher angezeigt. Der Youngster nahm den Ball dann mit einer geschickten Bewegung mit und schloss aus spitzem Winkel ins lange Eck – genau an den Innenpfosten – ab.
Die Aktion war nicht improvisiert, Musiala erklärte nach dem Spiel, dass der Spielzug einstudiert war – und lobte Co-Trainer Anthony Barry, der bei den Bayern für das Planen und Üben von Standardsituationen zuständig ist: „Das haben wir im Training einstudiert“, so Musiala: „Das Lob geht an Anthony Barry, der immer super Ideen hat und heute hat es echt gut geklappt.“
Für die Bayern war es diese Saison schon der neunte Treffer nach einem Standard. Seit Tuchel den Engländer Barry in sein Trainerteam holte, ist hier eine klare Verbesserung bei den Bayern zu erkennen.
Starke Standards sind eine wichtige Waffe im Kampf um Titel – und Barry hilft den Bayern mit seiner Fachkenntnis und Kreativität.
Tuchel lobte nach dem Spiel bei ESPN: „Wir treffen sehr oft nach Standards und verteidigen sie auch gut. Volle Anerkennung für ihn, er ist ein top Coach.“
Lob vom Cheftrainer, Lob vom Torschützen: Mit Anthony Barry saß ein Matchwinner des Abends also das ganze Spiel lang auf der Bank.
3. Neuer wieder ganz der Alte
Nach seinem schlimmen Unterschenkelbruch fiel Manuel Neuer fast elf Monate aus. Viele dachten schon, seine Karriere könnte beendet sein, es wurde bereits über neue Torwärte spekuliert in München. Doch Neuer ist zurück. Und wie! Gegen Hoffenheim hielt Neuer wieder so spektakulär wie in seinen besten Zeiten vor der Verletzung.
Als Hoffenheim in der zweiten Halbzeit plötzlich zu guten Chancen kam, war Neuer da. Mit zwei Weltklasse-Reflexen!
In der 63. Minute hatte Hoffenheims Maximilian Beier ganz nah vor dem Keeper per Kopf die Möglichkeit zum Ausgleich, doch die rechte Hand von Neuer schoss in die Höhe und entschärfte den Ball.
Eine Minute später stand TSG-Stürmer Andrej Kramaric auf einmal alleine vor Neuer, doch der Bayern-Torwart kam stark raus und klärte den Ball an der Strafraumgrenze.
Auf Neuer ist nicht nur wieder Verlass, er hält auch noch die „Unhaltbaren“. Neuer ist also wieder ganz der Alte.