Der FC Bayern München muss sich von einem seiner vielversprechendsten Nachwuchsspieler verabschieden. Der U17-Weltmeister Robert Ramsak wird den Rekordmeister am Saisonende verlassen und sich dem Ligakonkurrenten RB Leipzig anschließen. Der Wechsel des talentierten Stürmers ist nicht nur sportlich, sondern auch symbolisch ein herber Verlust für die Nachwuchsabteilung der Münchner.
Ramsak hatte sich in der deutschen U17-Nationalmannschaft als Leistungsträger einen Namen gemacht. Beim WM-Triumph in Indonesien im Dezember 2023 gehörte er zu den Stammspielern und überzeugte mit seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Auch im Verein zeigte er zuletzt seine Qualitäten: Nach seinem Aufstieg von der U17 in die U19 des FC Bayern traf der Mittelstürmer fünfmal in zehn Spielen der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest – eine starke Bilanz, die hohe Erwartungen weckte.
Umso überraschender kam seine Nichtberücksichtigung am vergangenen Wochenende beim Spiel gegen den VfB Stuttgart. Wie die tz berichtet, ist diese Entscheidung eng mit den geplatzten Vertragsverhandlungen zwischen dem FC Bayern und dem Spieler verbunden. Ramsaks aktueller Kontrakt läuft im Sommer aus, und eine Einigung über eine Verlängerung konnte nicht erzielt werden.
Ramsak fehlt die Perspektive beim FC Bayern
Laut tz-Reporter Philipp Kessler wird Ramsak im Sommer einen Dreijahresvertrag bei RB Leipzig unterschreiben. Die Ablöse für den Youngster beläuft sich demnach auf rund 300.000 Euro als Ausbildungsentschädigung. Sein Berater Duro Bozanovic machte deutlich, dass finanzielle Aspekte nicht ausschlaggebend für den Wechsel waren: „Es ging nicht ums Geld, sondern um die Perspektive.“ Der FC Bayern konnte dem 18-Jährigen offenbar keine überzeugenden Zukunftsaussichten bieten – anders als die Sachsen, die ihm wohl eine klare Rolle in ihrer Nachwuchs- und Übergangsstruktur aufzeigen konnten.
Der Abgang Ramsaks unterstreicht erneut ein bekanntes Problem im Nachwuchsbereich des FC Bayern: Vielversprechende Talente sehen zu selten echte Chancen auf den Sprung in den Profikader. Während Leipzig mit einem starken Fokus auf junge Spieler punktet, tut sich der Rekordmeister weiterhin schwer, Top-Talente nachhaltig zu integrieren. Für Ramsak ist der Wechsel nach Sachsen eine große Chance – für die Bayern hingegen ein Signal zur Selbstreflexion.
