Der geplante Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball-Liga sorgt schon seit Wochen für ordentlich Gesprächsstoff in der Bundesliga. Während die Fans mit aller Vehemenz protestieren, halten die Funktionäre weiterhin an ihren Plänen fest. Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen hat nun deutlich gemacht, dass die anhaltenden Proteste nichts an dem Investorenplan ändern werden.
In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Protest-Aktionen in der Bundesliga und der 2. Liga. Dabei kam es immer wieder zu Spielunterbrechungen. Auch an diesem Wochenende hat die aktive Fan-Szene in Deutschland sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, was man von dem geplanten Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball-Liga hält. Mehrere Spiele mussten unterbrochen werden. Teilweise standen diese sogar vor dem Abbruch.
Bayern-Klubchef Jan-Christian Dreesen machte im Gespräch mit der Welt am Sonntag deutlich, dass die Fan-Proteste den Einstieg eines Investors bei der DFL nicht verhindern werden: „Das wird nichts ändern an der grundsätzlichen Einstellung der Mehrheit der 36 Bundesligaclubs ändern“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern.
„Es geht in erster Linie um Machtdemonstration“
Dreesen dreht den Spieß um und kritisiert die Ultra-Szene, die in vielen Stadien den Spielbetrieb mit dem Werfen von Tennisbällen bzw. anderen Gegenständen lahmlegen: „Ich habe das Gefühl, dass in einigen Ultra-Szenen Inhalte und die Auseinandersetzung mit Fakten gar keine Rolle mehr spielen. Dass es da auch nicht mehr um den Fußball geht, sondern in erster Linie um Machtdemonstration“, so der 56-Jährige.
Die Fan-Proteste haben dennoch etwas ausgelöst. Zuletzt haben mehrere Klubs gefordert, erneut über den Einstieg eines Investors bei der DFL abstimmen zu lassen. Ob es tatsächlich dazu kommen wird, ist fraglich. Der Liga-Verband möchte über eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen eine Milliarde Euro einnehmen. Bei der finalen Abstimmung der 36 Profi-Klubs für den milliardenschweren Deal im Dezember war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen.

