Neuer Bayern-Trainer nach Tuchel: Das sind jetzt die Kandidaten

Andreas Kloo
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Bei der Nachfolgersuche für Thomas Tuchel hat der FC Bayern die Qual der Wahl. Mehrere Star-Trainer sind offenbar nicht abgeneigt. Doch es gibt einen klaren Favoriten. 

Am Mittwochvormittag hat der FC Bayern offiziell die Trennung von Thomas Tuchel im Sommer verkündet. Gleichzeitig begann beim Rekordmeister auch schon die intensive Nachfolgersuche. FCBinside blickt auf die möglichen Kandidaten.

Xabi Alonso:

Xabi Alonso
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Der Plan A der Bayern-Führung. Angefragt haben die Münchner Bosse bereits. Womöglich waren sie sich bei der Trainersuche nie so einig wie im Fall Xabi Alonso. Der aktuelle Trainer von Bayer Leverkusen soll im Sommer auf Thomas Tuchel folgen. So weit die Theorie. Doch in der Praxis stehen komplizierte Verhandlungen und ein Wettstreit mit dem FC Liverpool um den 42-Jährigen bevor. Ausgang offen. Und deshalb müssen sich die Bayern auch noch mit anderen Kandidaten beschäftigen.

Zinedine Zidane:

Zinedine Zidane
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Welt- und Europameister sowie Weltfußballer als Spieler, dreimaliger Champions-League-Sieger als Trainer. Mehr Weltstar-Glanz als bei Zinedine Zidane geht nicht. Nach übereinstimmenden Berichten von Sky und BILD wurde eine mögliche Verpflichtung des 51-Jährigen tatsächlich bereits diskutiert, auch wenn es noch keinen Kontakt gegeben hat.

Und Zidane selbst scheint nicht abgeneigt zu sein. Berichte, dass sich der 51-Jährige den Job beim FC Bayern vorstellen könne, gibt es nicht erst seit gestern. In einem Interview bei beIN Sports äußerte er kürzlich die Absicht, wieder ins Trainergeschäft einzusteigen. Seit seinem Abschied von Real im Sommer 2021 ist er ohne Trainerposten. Angebote von PSG lehnte er mehrfach ab. Reizen würde ihn höchstens das Amt des französischen Nationaltrainers. Doch Didier Deschamps sitzt dort fest im Sattel.

Der FC Bayern wäre eine mögliche Alternative für Zidane. Was dagegen spricht, sind momentan seine fehlenden Deutschkenntnisse.

Antonio Conte:

Antonio Conte
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Seit März 2023 ist Antonio Conte vereinslos. Damals wurde er bei Tottenham Hotspur entlassen. In einer Wutrede hatte der Italiener unter anderem darauf hingewiesen, dass er nicht zu einem Klub passen würde, der noch nie etwas gewonnen habe. Insofern müsste sich der 54-Jährige beim deutschen Rekordmeister wohl fühlen. Er habe den FC Bayern als seinen Wunschklub identifiziert, berichtete die BILD zuletzt.

Mit dem viermaligen Gewinn des Scudetto in Italien und dem Titel mit dem FC Chelsea in England kann er genügend Erfolge vorweisen. Der Haken: Auch Conte kann kein Deutsch.

José Mourinho:

Jose Mourinho
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England, Italien, Spanien – überall führte José Mourinho seine Teams zur Meisterschaft. Der 61-jährige ist der einzige Coach, der alle europäischen Pokalwettbewerbe gewonnen hat.

Was bleiben ihm nach seinem Aus beim AS Rom im Januar nun noch für Ziele? Der Meistertitel in Deutschland wäre eines. Laut BILD soll der Portugiese sogar bereits Deutsch lernen. Ob sich die Bayern-Bosse einen Mann mit einem derart exzentrischen Charakter auf der Trainerbank vorstellen können, ist jedoch zweifelhaft.

Hansi Flick:

Hansi Flick
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Mit der erfolgreichsten Saison in der Vereinsgeschichte hat sich Hansi Flick 2019/2020 einen festen Platz in der Klubhistorie des Rekordmeisters gesichert. Allein deshalb muss man den derzeit vereinslosen Ex-Bayern-Coach mit auf die Kandidatenliste setzen.

Doch eigentlich sind beide Seiten überzeugt davon, dass eine weitere  Amtszeit Flicks in München keinen Sinn macht. Die FCB-Führungsetage hat noch in Erinnerung, dass sich in dessen zweiter Saison ein Abwärtstrend mit dem DFB-Pokal-Aus bei Holstein Kiel und dem Scheitern im Viertelfinale der Champions League gegen PSG bemerkbar machte. Und nach dem Vorrunden-Aus mit dem DFB-Team bei der WM 2022 hat das Image des 58-Jährigen gelitten.

Ohnehin aber zieht es Hansi Flick ins Ausland. Die im Sommer frei werdende Stelle beim FC Barcelona würde ihn dem Vernehmen nach reizen.

Sebastian Hoeneß:

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Sein Onkel ist der Ehrenpräsident, sein Vater war in den 80er Jahren Torjäger beim FC Bayern und sitzt bei jedem Heimspiel auf der Tribüne. Von 2017 bis 2020 war Sebastian Hoeneß als Nachwuchstrainer beziehungsweise Coach der Zweiten Mannschaft tätig. Dass die Bayern seinen Weg genau beobachten, liegt auf der Hand. Die herausragende Saison, die der derzeit drittplatzierte VfB spielt, beeindruckt die Bayern-Bosse sicher ebenso wie die mutige Spielweise der Stuttgarter.

In puncto Erfahrung kann der 41-Jährige aber mit den anderen Kandidaten auf der Liste nicht mithalten. Neben dem VfB kann Sebastian Hoeneß nur die TSG Hoffenheim als Trainerstation in der Bundesliga vorweisen. Während seiner aktiven Karriere schaffte er es nicht in den Profibereich.

Unai Emery:

Unai Emery
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Nach Informationen des Kicker befindet sich noch ein weiterer Spanier auf der Kandidatenliste. Demnach hat der FCB auch ein Auge auf Aston Villa-Coach Unai Emery geworfen. Die Bayern halten vor allem deshalb viel von Emery, weil er sie 2022 mit Villarreal aus der Champions League geworfen hat. Zudem gewann er viermal die Europa League.

Ob Emery leicht zu haben wäre, steht auf einem anderen Blatt. Er ist bei Aston Villa fest unter Vertrag und hat mit dem Klub als aktuell Viertplatzierter gute Chancen auf die Qualifikation für die Champions League.

Roger Schmidt:

Roger Schmidt
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Wenn es unbedingt ein deutscher Trainer sein soll, der auf Thomas Tuchel folgt, wäre auch Roger Schmidt ein Kandidat. Der Trainer von Benfica Lissabon kennt Sportdirektor Christoph Freund aus gemeinsamen Zeiten bei RB Salzburg.

Mit dem attraktiven Fußball, den er bei Benfica spielen lässt, sorgte er auch in der Champions League schon für Aufsehen. Und Spektakel ist bei den Bayern-Bossen sicher gerne gesehen. Schmidts Vertrag bei Benfica läuft jedoch noch bis 2026.

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