Trotz des deutlichen Sieges gegen Lazio Rom ist die sportliche Situation des Rekordmeisters in der Bundesliga weiterhin unbefriedigend. Der Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen beträgt mittlerweile zehn Punkte. Dennoch will Bayern-Trainer Thomas Tuchel zehn Spieltage vor Saisonende noch nichts abschreiben und adressierte eine klare Ansage in Richtung seiner Mannschaft.
Bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Mainz 05 erklärte der 50-Jährige: „Abgeschenkt haben wir den Titel nicht. Es gibt einen Bereich zwischen dem Abschenken und einer Kampfansage – und der heißt Realität. Der Rückstand ist sehr groß, das ist realistisch. Für uns gilt es, stabil zu werden und eine neue Stabilität zu finden – das beginnt immer mit dem nächsten Schritt.“
Weiter führte Tuchel aus: „Wir müssen gewinnen, gewinnen, gewinnen, haben es nicht mehr selbst in der Hand. Leverkusen spürt nicht mehr unseren Atem, da sind wir selbst schuld. Das entlässt uns aber nicht aus der Pflicht, morgen alles zu geben.“
Dennoch wandte der Bayern-Trainer ein: „Wenn ich versprechen würde, dass wir deutscher Meister werden, würden alle sagen, dass ich schizophren und realitätsfern bin.“ Drei Punkte gegen Mainz sind aber von hoher Wichtigkeit.
Sieg gegen Lazio Rom: Erster wichtiger Schritt
Auf die Frage, inwiefern der 3:0-Sieg gegen Lazio Rom im Champions League-Achtelfinale das Selbstvertrauen des Rekordmeisters steigert, antwortete Tuchel: „Natürlich hilft uns das. Die Art und Weise, wie wir es geschafft haben, sollte uns Zuversicht geben. Wir werden morgen von uns wieder das Maximum erwarten und hoffen, dass uns das Lazio-Spiel die Extraportion Vertrauen gibt.“
Der Trainer selbst wird das kommende Heimspiel größtenteils im Sitzen coachen. Bei der emotionalen Ansprache an seine Mannschaft vor dem Lazio-Spiel brach sich Tuchel den großen Zeh. „Wenn ich nahe am Spielfeldrand sein will, kann es sein, dass ich eine Kiste brauche“, wie er schmunzelnd erklärte.
Mit einem Sieg am Samstag gegen Mainz 05 können die Münchner vorlegen und den Rückstand auf die Werkself vorerst auf sieben Punkte verkürzen. Leverkusen spielt erst am Sonntag um 19.30 Uhr gegen den VfL Wolfsburg.