Aleksandar Pavlovic steht vor seinem Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. Doch fast wäre es nicht so weit gekommen. Ohne den FC Bayern hätte sich der 19-Jährige möglicherweise das serbische Trikot übergestreift.
Am Sonntag gab der FC Bayern Entwarnung. Aleksandar Pavlovic habe bei seinem Zusammenstoß in Darmstadt keine größere Kopfverletzung erlitten und stehe dem DFB-Team zur Verfügung. Damit ist der Weg frei für das Nationalmannschaftsdebüt des Mittelfeldtalents bei den Länderspielen gegen Frankreich am Samstag und die Niederlande am darauffolgenden Dienstag.
Dass Pavlovic überhaupt zum Kader gehört, liegt wohl auch am FC Bayern. Wie der kicker berichtet, hat sich der DFB erst nach Hinweisen des Rekordmeisters um das Talent bemüht. Dem FCB war das heftige Werben des serbischen Verbands um den 19-Jährigen nicht entgangen.
Der gebürtige Münchner verfügt über beide Staatsbürgerschaften. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater Serbe. Erst im vergangenen November spielte Pavlovic erstmals für eine Nachwuchsnationalmannschaft, als ihn Hannes Wolf für zwei Länderspiele der U20 nominierte. Kurz zuvor hatte er sein Bundesliga-Debüt für die Bayern gefeiert.
Als nächster Schritt plante der DFB nach Sky Informationen Partien in der U21 unter Antonio di Salvo. Da buhlte der serbische Verband längst heftig um Pavlovic, stand mit dessen Eltern in Kontakt.
Serben wurden bei Pavlovic‘ Eltern vorstellig
In der Bundesliga-Rückrunde erarbeitete sich Pavlovic mit seinen Leistungen einen festen Platz in der Bayern-Startelf. Die Bemühungen der Serben wurden immer intensiver. Eine Delegation um Nationalmannschaftsdirektor Stefan Stojanovic kam nach München und überbrachte eine Einladung für die nun anstehenden A-Länderspiele gegen Russland und Zypern. Pavlovic sagte ab, da er sich noch nicht auf einen Verband festlegen wollte.
Doch die Serben erhöhten den Druck und veröffentlichten nach Pavlovic‘ überragender Leistung im Champions-League-Rückspiel gegen Lazio Rom sogar ein Statement. In letzter Sekunde schwenkte der DFB um. Statt Pavlovic wie geplant für die U21 zu nominieren, berief ihn Bundestrainer Julian Nagelsmann überraschend für die im Hinblick auf die Heim-EM wichtigen Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande.
Da es sich um Freundschaftsspiele handelt, hat sich Pavlovic zwar noch nicht offiziell festgespielt. Nach der Nominierung bekannte er sich aber zum DFB: „Mein Plan war es, mich erst nach der EM in diesem Jahr zwischen Deutschland und Serbien zu entscheiden. Diese Entscheidung musste ich nun sofort treffen.“
Einer Länderspielkarriere von Pavlovic im DFB-Team steht nun nichts mehr im Wege. Offenbar auch dank des FC Bayern.