Die starken Leistungen seiner DFB-Kollegen spielten dem gesperrten Leroy Sané nicht in die Karten. Schafft er es trotz seiner Schwächephase beim FC Bayern in den EM-Kader? Felix Kroos zeigt sich skeptisch.
Für die Fans der deutsche Nationalmannschaft brachte das Testspiel gegen Frankreich ein langersehntes Erfolgserlebnis. Das DFB-Team hat es mit dem 2:0-Sieg geschafft, Euphorie Richtung Heim-EM zu schüren.
Doch nicht für alle hatte die Partie in Lyon positive Folgen. Bayern-Star Leroy Sané kann nun weniger optimistisch auf den Sommer blicken. In der Startelf des DFB-Teams scheint nach den starken Auftritten von Jamal Musiala und Florian Wirtz für ihn vorerst kein Platz.
Um eine Nominierung für den EM-Kader muss der 28-Jährige zwar Stand jetzt noch nicht bangen. Trotz seiner Rot-Sperre aus dem Österreich-Spiel wird Sané am Dienstag zum DFB-Team stoßen. Bundestrainer Julian Nagelsmann lud den Offensivstar nach Frankfurt ein, damit er an einer Teambuildingmaßnahme teilnehmen kann. Das Spiel am Abend gegen die Niederlande wird Sané von der Tribüne aus verfolgen.
Zweifel an Sanés EM-Aussichten bleiben jedoch. „Das ist für mich ein Fall: Entweder Startelf oder nicht im Kader. Ich glaube nicht, dass man den auf der Bank gebrauchen kann“, sagte Felix Kroos in der Sendung BILD Sport bei WELT TV. Sané sei „vielleicht jemand, der so einem Team von der Bank aus nicht guttut.“
Kroos skeptisch bei Sané als Joker
„Wenn man die Vergangenheit sieht, ist es immer wichtig, eine funktionierende Gruppe zu haben. Wenn er sich dort unterordnen kann, auch als Nicht-Startelfspieler, ist er natürlich auch als Joker mit seinen Qualitäten sehr willkommen“, führte der Bruder von Toni Kroos näher aus.
Kroos umschrieb damit die Kaderphilosophie, die Nagelsmann für die EM im Blick hat. Auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit Frankreich sprach der Bundestrainer vielsagend von den „ersten 13“. Die Plätze hinter diesen 13 Spielern sollen mit Akteuren aufgefüllt werden, die sich in die Jokerrolle fügen.
Ob das dem ehrgeizigen Sané gelingt? Kroos ist skeptisch: „Er ist ein unglaublich guter Spieler, hat alle Qualitäten. Aber, wenn er nicht von Anfang an spielt, könnte er, glaube ich, jemand werden, der schwierig ist. Das kannst du bei einer EM nicht gebrauchen.“
