Keeperin Grohs wird zur Elfer-Heldin! FCB Frauen stehen im Pokalfinale

Die FCB Frauen greifen nach dem ersten DFB-Pokalsieg seit 2012. Im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt gehen sie aus einem Elfer-Drama als Siegerinnen hervor. Die Torhüterin wird zur Heldin. 

Nach einem nicht besonders hochklassigen, dafür umso spannenderen Pokalkrimi haben die FCB Frauen das DFB-Pokalfinale erreicht. Das Team von Alexander Straus bezwang im Halbfinale am Bayern Campus Eintracht Frankfurt mit 4:2 nach Elfmeterschießen.

Im Endspiel am 9. Mai in Köln wartet Rekordpokalsieger VfL Wolfsburg, der durch ein furioses 9:0 gegen die SGS Essen ins Finale einzog.

Heldin im Elfmeterschießen wurde Torhüterin Mala Grohs , die gleich drei Elfer der Frankfurterinnen hielt. Auf Seiten der Bayern scheiterte Georgia Stanway am Pfosten. Sydney Lohmann, Magdalena Eriksson und Pernille Harder verwandelten jeweils.

Die Bayern Frauen waren bereits nach vier Minuten in Führung durch einen von Stanway verwandelten Handelfmeter in Führung gegangen. Der Strafstoß war eigentlich unstrittig, nachdem Frankfurts Nationalspielerin Sara Doorsoun eine Flanke mit der Hand abgewehrt hatte. Dennoch entschied Schiedsrichterin Riem Hussein erst nach Beratung mit ihren Assistentinnen auf Elfmeter.

Frankfurt reagierte nach zehn Minuten mit einem ersten Warnschuss von Nicole Anyomi, der nur knapp das Bayern-Tor verfehlte. In der 18. Minute kassierten die nun zu passiv agierenden FCB Frauen den Ausgleich durch ein echtes Traumtor. Eine unglückliche Kopfballabwehr von Linda Sembrant jagte Géraldine Reuteler mit einem linken Hammer aus 18 Metern in den Bayern-Kasten.

Die Münchnerinnen zogen die Zügel wieder an. Lea Schüller verpasste die Chance zur erneuten Führung, als sie einen Kopfball über das Gäste-Tor setzte (23.) Doch die Partie wurde nun zerfahrener, den FCB Frauen gelang nach vorne nur noch wenig. Nur Jovana Damnjanovic sorgte in der 36. Minute mit einem 18-Meter-Schuss, der knapp am Tor vorbeiging, für Gefahr. Kurz vor der Pause ereilte die Bayern auch noch ein Verletzungsschock: Linksverteidigerin Katharina Naschenweng musste runter, sie wurde durch Magdalena Eriksson ersetzt.

Ereignisarme Verlängerung

Die zweite Halbzeit begann mit einer Chance der FCB Frauen. Giulia Gwinn kam im Strafraum nach einer Freistoßflanke frei zum Schuss, ihre Volleyabnahme war aber zu harmlos. Weiterhin taten sich die Gastgeberinnen schwer, das Spiel zu kontrollieren. Die Frankfurterinnen machten ihrem Ruf als Bayern-Angstgegner alle Ehre und gewannen mehr und mehr die Oberhand.

FCB-Keeperin Marla Grohs verhinderte mit einer starken Reaktion gegen Lara Prasnikar die Gästeführung (61.). Auf der Gegenseite scheiterte Glódis Viggósdóttir mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an SGE-Torhüterin Stina Johannes (72.). In der Schlussphase der regulären Spielzeit tat sich nicht mehr viel, die Teams schienen sich schon auf die Verlängerung eingestellt zu haben.

Mit Beginn der Overtime legten die Akteurinnen wieder einen Gang zu. Sidney Lohmann jagte einen Schuss aufs Gästetor, den Johannes aber parieren konnte. Aber auch die Frankfurterinnen hatten mit einem Versuch von Barbara Dunst eine gute Gelegenheit (100.). Die Beine der Spielerinnen wurden schwer. Alle lauerten auf den Lucky Punch, der niemandem mehr gelingen wollte.

So kam es zum Elfmeterschießen, in dem Grohs zur Heldin wurde.