Trotz der zunehmenden Patzer von Manuel Neuer möchte Julian Nagelsmann mit ihm als Nummer eins in die EM gehen. Torwart-Legende Uli Stein kritisiert diese Einstellung des Bundestrainers.
Julian Nagelsmann hat nach dem 2:1-Erfolg gegen Griechenland deutlich gemacht, dass es keine Torwartdebatte nach dem Patzer von Manuel Neuer im Testspiel geben wird. Dies lässt sich aber nicht verhindern. In einer kicker-Umfrage sind 82 Prozent der Befragten für einen Torwartwechsel in der DFB-Elf.
Über 100.000 Teilnehmer der Umfrage möchten, dass Marc-André ter Stegen als Nummer eins ins Turnier geht. Auch Torwart-Ikone Uli Stein ist kein Fan von Neuer. Er sah das Problem offenbar schon bei der Nominierung von Neuer: „Nimmst du einen Manuel Neuer mit, musst du ihn auch spielen lassen. Er rechtfertigt es aber sportlich nicht mehr. Man hätte ihn schweren Herzens, jedoch mit Vernunft zu Hause lassen müssen – nach dieser wackeligen Vorbereitung!“, erklärte dieser in seiner kicker-Kolumne.
Neuers Formschwäche kommt nicht überraschend
Der Ex-Nationaltorhüter ist der Meinung, dass Neuer „nicht mehr der ist, der er war“. „Bei dieser EM wird es kaum einen gegnerischen Stürmer geben, der Angst hat, alleine aufs deutsche Tor zuzulaufen“, so Stein.
Für den Ex-Profi ist aber die Formschwäche des Bayern Keepers nicht überraschend. Er sieht ein Problem bezüglich des Alters: „Ein Torhüter jenseits der 30 braucht eben auch das Glück, von Verletzungen verschont zu bleiben. Dieses Glück hatte Manuel nicht. Der normale Trainings- und Spielrhythmus, der das Vertrauen und die Sicherheit in den eigenen Abläufen im Tor erhält, fehlte ihm lange Zeit. Das sieht man nun an seinem Auftreten.“