Wegen der zahlreichen Verletzungen beim FC Bayern in der abgelaufenen Saison ist Fitness-Coach Dr. Holger Broich zuletzt in die Kritik geraten. Der 49-Jährige hat nun auf die jüngsten Medienberichte sehr deutlich reagiert.
Die Gründe für die erste titellose Saison des FC Bayern seit zwölf Jahren sind vielschichtig. Neben der Art und Weise des Fußballs selbst ist vor allem die Verletztenmisere an der Säbener Straße einer der entscheidenden Faktoren für die Erfolglosigkeit gewesen. Mit-, aber nicht allein dafür verantwortlich, ist Professor Dr. Holger Broich, der wissenschaftliche Leiter und Fitness-Boss der Bayern.
Er selbst gibt gegenüber dem kicker zu: „Die Faktenlage ist klar: Wir haben in diesem Jahr keine gute Leistung gebracht und hatten zu viele Verletzte, aber sich jetzt einen Mann herauszupicken und auf ihn mit dem Finger zu zeigen, finde ich sehr enttäuschend.“
Der 49-Jährige sieht auch seine Kollegen in der Mitschuld: „Wo ist die Frage nach der Verantwortlichkeit des gesamten Teams, der Trainer, der Ärzte, der Physios? Jetzt alles an meinem Namen festzumachen, finde ich sehr enttäuschend. Das ist üble Nachrede.“ Broich selbst habe demnach davor gewarnt, derart dosiert zu trainieren, da ein solch geringes Trainingspensum Verletzungen provozieren könnte.
Heynckes und Müller-Wohlfahrt nehmen Broich in Schutz
Jupp Heynckes, der in Leverkusen zwei Jahre mit Broich zusammengearbeitet hatte, und diesen nach seinem Bayern-Abgang 2013 beim Verein empfohlen hatte, ist insbesondere vom Arbeitsethos Broichs überzeugt: „Er ist der Erste, der am Morgen kommt, und der Letzte, der am Abend das Trainingsgelände verlässt. Er ist unfassbar fleißig und engagiert.“ Aufgrund der zahlreichen großen Erfolge, die der FC Bayern mit Broich erzielt hat, hält Heynckes “ es für ungerecht, dass da jetzt Kritik aufkommt“ und ist überzeugt, dass Broich diese „nicht verdient“ habe.
Auch Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der frühere Mannschaftsarzt des FC Bayern, ist von den Qualitäten Broichs überzeugt. Er sieht sich als „Fan von Holger, und meine Wertschätzung gründet auf unserer langjährigen Zusammenarbeit“. Die Kommunikation mit dem Fitness-Chef „hat stets hervorragend geklappt“. Der Sportmediziner meint, dass Broich diese negative Behandlung nicht verdient habe, denn „soweit ich es überblicke, ist er der beste Fitnesstrainer.“
